Diese Geschichte spielt in einer Zeit, die auch ich nur aus den Erzählungen meiner Großeltern kenne – und später aus dem Geschichtsunterricht. Sie ist so unvorstellbar, dass ich dachte, man kann diese Zeit für junge Leser nicht so schildern, dass sie das Buch bereits nach den ersten Seiten desinteressiert liegen lassen. Der eine oder andere von Euch wird das machen, weil ihn das Thema nicht interessiert. Sollte es aber. Denn dieser Roman ist kein trockenes Geschichtsbuch mit Gähneffekt, sondern wirklich gut und erzählt die Geschichte von Paul, von Ida und der Familie Hoffmann und ihrem sozialen Umfeld.
Die Familie Hoffmann hat ein Lebensmittelgeschäft und lebt ganz gut davon. Dann passiert es. Der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau werden in Sarajevo von serbischen Fanatikern ermordet. Dieser Mord wird den 1. Weltkrieg auslösen.
Paul geht noch zur Schule. Die Alten schreien „Hurra! Krieg! Tod den Franzosen. Und den Russen, denen zeigen wir’s!“ Und auch die ganz Alten würden am liebsten mit in den Krieg ziehen, weil alle glauben, der deutsche Kaiser und seine Soldaten werden „das Problem“ in ein paar Monaten erledigt haben. Mit Pauken und Trompeten und großer Fröhlichkeit werden nach und nach alle Väter und erwachsenen Söhne an die Front ziehen.
Es gibt einen Anhang im Buch, der Euch alles erklärt, was Ihr (noch) nicht wisst. Lest die Geschichte von Paul und Ida. Es ist eine Liebesgeschichte, die in einer Zeit spielt, die auch Ihr nur aus den Geschichtsbüchern kennt.
Bremen, 28. Januar 2014