Buchcover "Wortwächter" von Akram El-Bahay

Wortwächter

von Akram El-Bahay
Ueberreuter Verlag
2018, 369 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: 14,95 Euro

Tom wird von seinen Eltern in den Ferien zu Onkel David nach London abgeschoben. Jawohl, abgeschoben. Schließlich wollen Mama und Papa endlich ihre Flitterwochen nachholen. Alleine, das versteht sich ja von selbst!

Das kann nur furchtbar langweilig werden, denn auf dem alten Anwesen gibt es keinen Internetanschluss, noch nicht einmal einen Fernseher. Dafür aber Bücher. Überall Bücher. Ärgerlich nur, das Tom mit Büchern so gar nichts anfangen kann. Ab und zu liest er mal einen Comic, aber diese dicken Schinken. Pfui!!!

Überhaupt ist alles ziemlich eingestaubt in dem alten Haus. Und erst dieser komische Diener Will. Verzieht keine Miene und redet als wäre er aus dem letzten Jahrhundert gefallen.

In der Nacht tobt ein heftiges Gewitter. Aber Tom wird nicht durch das Gewitter wach, sondern von anderen sonderbaren Geräuschen im Haus. Hoffentlich sind das keine Einbrecher. Im Bett hält ihn jetzt nichts mehr. Leise schleicht er durchs Haus, doch weder Onkel David noch der Diener sind irgendwo zu entdecken.

Schließlich steht Tom vor der Tür, die in den Keller führt. Bei Gewitter und Einbrechern ist der Keller sicherlich ein gutes Versteck. Das Licht lässt sich leider nicht anschalten. Wahrscheinlich hat mittlerweile irgendwo der Blitz eingeschlagen. Aber wo kommt dieses komische Summen her?

Weiter hinten im Keller entdeckt Tom schließlich auf einem Tisch einen Haufen Papiere. Als er eine der weißen Seiten in die Hand nimmt, passiert etwas wirklich Merkwürdiges. Auf einmal erscheinen Worte auf dem Papier, als ob sie dort eben schnell von jemandem geschrieben würden. Es geht um den Premierminister Boris, dann um einen David und dann geht es doch tatsächlich um ihn – um Tom. Unglaublich!

Tatsächlich sind die Sätze nur ganz kurz zu lesen, bevor sie – wie durch Zauberhand – wieder verschwinden. Immer schneller erscheinen die Worte und was Tom da zu lesen bekommt ist wirklich unheimlich. Da steht nämlich, das jemand die Treppen in den Keller hinab schleicht und Tom das nicht hört. Konnte das stimmen? Und wenn ja, wer schlich sich da die Treppen hinunter? Onkel David vielleicht? Aber warum sollte der schleichen, im eigenen Haus.

Es gelingt Tom sich im letzten Moment zu verstecken. Der Unbekannte, der den Keller betritt, nimmt die restlichen losen Seiten, die noch immer auf dem Tisch liegen an sich und verschwindet in der Nacht. Tom versteht nur was von „Lebensseiten“ und von „Umformulierung“.

Am nächsten Morgen ist aus den vermeintlich langweiligsten Ferien ein großes Abenteuer geworden. Onkel David wurde in der Nacht entführt und Tom hält seine Lebensseite in der Hand. Das Papier, das sein Leben aufschreibt und er kann es lesen. Von Will erfährt er noch ganz andere aufregende Dinge. Und bevor er noch bis drei zählen kann, ist er mit der Enkelin von Jules Verne und mit Will, der eigentlich ein steinerndes Abbild von William Shakespeare ist, auf einer abenteuerlichen Reise rund um die Welt um seinen Onkel zu befreien und natürlich die ganze Welt zu retten. Wunderbar!!!

Bremen, 27. März 2018