Fröhlich spricht der Lehrersmann:
„Morgen gehn die Ferien an,
denn der Ruprecht steigt nun wieder
zu dem Hasenwald hernieder…“
In der Häschenschule werden die Winterferien eingeläutet. Also Ranzen in die Ecke und auf in den Schnee!
Aber das ist ja nicht alles. Wie bei den Menschenfamilien bereitet sich auch Familie Hase auf das Fest der Feste vor. Und wie!
Albert Sixtus hat 1922 sein Bilderbuch „Die Häschenschule“ geschrieben. Dafür hat er nur eine einzige Nacht benötigt. Zwei Jahre später erschien das Bilderbuch mit den Zeichnungen von Fritz Koch-Gotha und wurde zum Klassiker. Klingt vielleicht abgedroschen. Stimmt in diesem Falle aber, finde ich.
Leider war das die einzige Zusammenarbeit der beiden Künstler.
Im Sixtus-Archiv wurde 1999 unter der Vielzahl von Manuskripten, Briefen und Papieren erstmals der Text zu einem weiteren Hasenbilderbuch entdeckt, das Verse enthält, die auf eine Entstehung zwischen 1927 und 1929 schließen lassen. Der Thienemann-Esslinger Verlag machte sich auf die Suche nach jemandem, der die Texte im Sinne von Sixtus umzusetzen versteht und wurde fündig. Diesen Job hat die Illustratorin Julia Walther übernommen.
Alle, die die Häschenschule schon lange kennen und lieben, werden begeistert sein. Die Geschichte geht also weiter. Ich jedenfalls bin begeistert.
Bremen, 9. November 2019