In Poppenheim, das liegt bei Pappenheim, lebt auf einen Hühnerhof eine Henne mit dem schönen Namen Wilma. Ehrlich gesagt, ist Wilma ziemlich wunderlich. Und weil das so ist, hat sie den Spitznamen Wilma Wunderlich.
Jetzt fragt Ihr Euch, warum man sie so nennt. Gute Frage, wirklich. Die Antwort ist ein wenig skurril. Wilma legt keine Eier. Wie jetzt?! Keine Eier? Keine Eier. Und was legt sie dann?
W ü r f e l!!!
Ich habe mir das wirklich nicht ausgedacht. Aber es ist wohl so. Wilma legt Würfel statt Eier und wundert sich immer wieder, dass aus den Würfeln keine Küken klettern. Wie sollten sie auch.
Sie hat einen Piep. Soviel steht für die anderen Hühnerdamen des Hofes fest. Und wer einen Piep hat und auch noch Würfel legt, hat einen Knall und ist keine von ihnen. Punkt. Also meiden sie Wilma.
Und Wilma? Sie gibt nicht auf. Ein Würfel nach dem anderen plumpst aus ihr heraus. Was bitte kann man denn mit all den Würfeln bloß machen, überlegt Wilma und wird kreativ.
Sie baut einen Turm aus Würfeln, bastelt eine Kette mit Gräsern und Blumen und Würfeln. Irgendwann denkt Wilma über Farbe nach. Aus Löwenzahnblättern, Klee und Gräsern matscht sie eine schöne grüne Farben-Pampe und malte mit ihrem Schnabel Ornamente auf die Würfel. Die Sonne hilft beim Trocknen. Gute Sonne. Nicht so zickig, wie die anderen Hühnerdamen. Und aus den Ornamenten, der grünen Farben-Pampe und Wilmas Kreativität entsteht – ein Würfel mit den Zahlen eins bis sechs. Und schon hat sie die Aufmerksamkeit der anderen.
Man lässt sich gnädig herab und spielt zusammen das neue Würfelspiel. Heraus kommen ganz nebenbei Spielregeln und ganz viel Spaß.
Und Wilma? Wilma bekommt ganz nebenbei einen neuen Namen, der viel netter ist als „Wilma Wunderlich“.
Ab sofort heißt sie „Wilma Wunderbar“ und mit dem von ihr erfundenen Würfelspiel ist sie bis heute weit über Poppenheim und Pappenheim berühmt.
Bremen, 29. März 2020