Was bleibt, ist Licht

von Melanie Garanin
arsEdition
2021, 52 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: 15,00 Euro

„Dieses Buch enthält Licht“, schreibt die Autorin dieses wunderbaren Buches. „Warum alle diese Tiere eine Kerze tragen? Sie auf dem Kopf balancieren, sie rumschleppen, in den Pfoten, Hufen, Flügeln halten, sie hüten und auf sie aufpassen wie auf einen Schatz? Warum sie die Kerze umarmen, sich an ihr anlehnen und neben ihr zusammenbrechen? Was alle diese Tiere und Kerzen mit Trauer zu tun haben?

Als mein Sohn starb, schreibt sie, war alles dunkel. Und wir hatten immer eine Kerze dabei, denn eine unserer großen Sorgen war, dass das Licht am Grab ausgehen könnte. Es war sehr wichtig, dass das Licht immer brannte. Denn manche scheinbar kleinen Dinge werden in solchen Zeiten zu Rettungsringen. Sie lassen einen überleben.

Einmal kamen wir auf unserem Weg zum Friedhof bei Viento vorbei. Unserem Pferd. Und mein Mann setzte ihm die Kerze zwischen die Ohren. Wir lachten und weinten, weil es schön aussah und lustig, aber auch todtraurig war. Später am Abend zeichnete ich das Pferd mit der Kerze. Es wurde mein allererstes Kerzentier.

Die Tiere zeigen, wofür eigentlich immer die passenden Worte fehlen. Wie es ist, wenn jemand stirbt. Sie sind die ganze Palette von Gefühlen. Aber lassen genug Raum für die eigenen. Sie machen lächeln und weinen. Sie erinnern daran, dass nichts unmöglich ist. Deshalb enthält dieses Buch Licht. Versprochen.“

Die vielen Kerzentiere trösten nicht nur Mütter von Sternenkindern, sondern jeden, der um jemanden trauert und den man für immer in seinem Herzen bewahrt. Dabei ist es egal, wie alt man ist.

Die Kerzentiere haben auch mich sehr berührt.

Bremen, 12. Februar 2022