Schnabbeldiplapp

von Günther Jakobs
Carlsen Verlag
2017, 28 Seiten
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Preis: 12,99 Euro

Dass Menschen wasserscheu sein können, wissen wir, oder?! Aber ein wasserscheues Bilderbuch, das von einer wasserscheuen Ente erzählt, hat sich mir nun wirklich noch nicht vorgestellt. Also erzähle ich die Geschichte mal.

Henry Schwan nimmt den größtmöglichen Anlauf, springt in den See und genießt sein erstes Bad. Nicht weit entfernt sitzt Emil der Enterich am Ufer und traut sich nicht ins Wasser. „Schnabbeldiplapp! Unsinn!“ sagt Henry. „Ich bring dir das mal bei.“

Und wo lernt man schwimmen? Richtig. Im Hallenbad. Also ab mit den beiden in eine Ente (die zufälligerweise da rumsteht) und schon sind sie auf dem Weg ins Bad.

Ausgestattet mit Badekappe, Schwimmbrille und Handtuch kann wohl nichts schief gehen. Im Nichtschwimmerbecken ist schon jede Menge los. Emil versucht, Zeit zu schinden. Handtuch vergessen, Brille liegen gelassen, Badekappe weg. Henry platzt der Kragen: „Schlabbeldiplapp! Du gehst jetzt ins Wasser. Sofort!“

Dieser Tonfall bringt Emil zum Heulen. Emil schiebt Panik und schreit das ganze Schwimmbad zusammen. Henry sieht ein, dass das der falsche Weg ist. Hier ist Plan B gefragt.

Henry schraubt sein Temperament ein wenig herunter: „Ich mach es dir vor, okay?!“ Gesagt, getan. Das gefällt Emil. Wenig später versuchen sie es zusammen. Gute Idee. Leider kann Henry mit Emil auf dem Rücken die Balance im Wasser nicht halten und Emil plumpst ins Wasser. Henry ist das peinlich und will sich gerade wortreich entschuldigen, als er sieht, dass Emil ganz alleine schwimmt.

Geschafft. Emil und Wasser, das funktioniert! Irgendwann sind sie die letzten Gäste im Bad. Ab nach Hause, Emil. Nö!

Bremen, 23. Juli 2017