Herzlich Willkommen! Ihr befindet Euch in guter Gesellschaft. Da wäre zum einen Pip Bartlett, die ein paar Eigenschaften ihr eigen nennt, mit denen nicht jeder etwas anfangen kann.
Also. Sie spricht nicht gern. Was eigentlich nicht stimmt. Denn sie ist durchaus in der Lage, Subjekt, Prädikat und Objekt miteinander zu einem ganzen Satz zu verbinden – wären da nicht die Erwachsenen und all die sonstigen Autoritätspersonen, mit denen sie es vorzieht, nur im äußersten Notfall zu kommunizieren. Das geht vielen von Euch auch so? Na, dann bin ich beruhigt.
Allerdings hat Pip Bartlett eine Fähigkeit, die sich von allen, die jeden von Euch prägen, wesentlich unterscheidet: Sie kann mit magischen Tieren sprechen. Glaubt Ihr nicht? Damit seid Ihr dann nicht allein. Das glaubt Pip nämlich auch keiner.
Naja, bis zu dem Zeitpunkt, wo sie mehr oder weniger für die Zeit der Sommerferien „strafversetzt“ wird. Nach Cloverton. Zu ihrer Tante Emma. Warum die Eltern sie strafverschicken? Ganz einfach. Sie glauben, dass Pip bei Tante Emma nicht so viel Chaos anrichten kann wie zuletzt zu Hause, als sie eine Schulveranstaltung aufmischte, bei der Show-Einhörner auftreten sollten.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist Pip immer davon ausgegangen, dass Einhörner wundervolle erhabene und majestätische Tiere sind. Falsch! Diese hier sind überhebliche, selbstverliebte und strohdumme Vertreter ihrer Art, die dafür verantwortlich sind, dass die Schulveranstaltung abgebrochen werden muss, weil kein Stein mehr auf dem anderen liegt. Und das alles, weil Pip sich mit ihnen unterhalten und erfahren hat, dass unter ihnen ein unglaublicher Konkurrenzkampf tobt, wer der oder die Schönste, Wundervollste, Erhabenste ist. Wie kindisch ist das denn?! Und wer hat die Schuld?! Natürlich. Gar keine Frage.
Na, herzlichen Glückwunsch! Jetzt sitzt sie also im trübseligen langweiligen Cloverton in der Tierarztpraxis von Tante Emma und unterhält sich mit einem gehörnten Violett-Zwergspitz, einem Hopp-Grackel und einem gefräßigen jungen Pegasus, der für sein geflügeltes Pferdeleben unheimlich gerne Nussmus oder Erdnussbutter mit Stückchen isst.
Ungewöhnlich? Nicht für Pip. Denn sie weiß, dass sie sich hier wohl fühlen wird. Schon alleine deshalb, weil sie sich nicht mit irgendwelchen Erwachsenen unterhalten muss, sondern nur mit all diesen wundervollen magischen Geschöpfen, die von ihren Menschen als Haustiere gehalten und ab und zu in die Tierarztpraxis zu Tante Emma gebracht werden.
Soweit so gut. Das könnte ein prima Urlaub werden, würden nicht eines Tages diese Wesen auftauchen, die, sobald sie sich freuen, oder sich ärgern, Feuer entfachen und Cloverton in Angst und Schrecken versetzen. Nach einigen Recherchen weiß Pip, welche magische Tierart dahintersteckt. Es sind die Fussels!
Mit ihrem neuen Freund Thomas aus der Nachbarschaft, der gegen alles, wirklich alles allergisch zu sein scheint und außerdem diese übergroßen Brillengläser auf seiner Nase hat, geht sie der Sache auf den Grund. Wie die beiden das machen, was alles passiert und wer schlussendlich der Grund für die Flucht der Fussels ist, erzählen Euch Maggie Stiefvater und Jackson Pearce mit so viel Humor, dass Ihr mehr als zwei Taschentücher für Eure Lachtränen benötigt.
Weil Jackson Pearce schon als kleines Mädchen am allerliebsten ein Buch über Einhörner, magische Tiere und ein wirklich cooles Mädchen lesen wollte – es aber keines gab, das ihr gefiel, hat sie Jahre später kurzerhand gemeinsam mit Maggie Stiefvater einfach selbst eines geschrieben. Und hier ist es. Bitte sehr!
Solltet Ihr jetzt den dringenden Wunsch über eigene Feldforschungen zu magischen Tieren haben, findet Ihr im Anhang ausreichend Platz dafür. Viel Glück!
Ach ja, Frauen wie Frau Muffensausen kennt Ihr sicher auch. Also, ich kenne mehr als eine. Ich sage Euch, diese Geschichte mit Pip, Thomas, Tante Emma und all ihrer Magie schreit nach einer Zeichentrick-Serie!
Bremen, 22. April 2016