„Ich habe noch nicht oft erlebt, dass ein Hase Trübsal bläst, aber wenn er es tut, dann lässt er dabei die Ohren hängen.“
So beginnt die neue Geschichte mit unserem Freund Peter Hase. Sie wird uns gerade rechtzeitig zur Osterzeit erzählt. Das ist wunderbar.
Dieses Mal befällt Peter Hase eine große schlechte Laune. So viele Dinge sind schief gelaufen in diesem Jahr. Also muss ein Tapetenwechsel her. Und zwar ein richtiger. Sein Freund Benjamin Kaninchen rät ihm ab. Zu viele Gefahren. Überall. Mach das bloß nicht! Na gut, dann eben nicht.
Aber ein paar Salatblätter will er noch schnell mopsen. Im Garten von Mr. McGregor. Statt Salatblätter zu mopsen, fällt Peter Hase ein voller Korb auf, der ihm sehr verführerisch duftet. Kopfüber klettert er hinein, frisst sämtliche Leckereien, wird davon müde, schläft ein und wird wach, weil sich um ihn herum alles bewegt.
Nein, du träumst nicht, Peter Hase. Du sitzt in einem Korb gefangen auf einem Leiterwagen vom alten McGregor und seiner Mrs. McGregor. Das gibt ein Geschrei, als man ihn entdeckt. Da bleibt nur die Flucht! Nicht lange und vor ihm steht ein riesiger schwarzer Hase in einem Schottenrock. Und bevor Peter Hase sich versieht, ist er mitten in einem Wettkampf. Weitwurf mit Irgendwas.
Das ist ihm zu langweilig. Lieber erforscht er die Gegend. Will wissen, wo er gelandet ist.
Im Wald, auf einer Lichtung, findet er inmitten eines großen Weidezaunes ein riesengroßes Radieschen. Ein Radieschen!! Sehr verführerisch!! Peter nagt sich fressend von unten ins Radieschen hinein und macht es sich gemütlich, weil die Aktion ihn angestrengt hat. Wieder schläft er ein und wird unsanft wach, als er bemerkt, dass jemand das Radieschen transportiert. Peter kullert heraus. Großes Gelächter! Peter Hase ist zurück beim Weitwurf mit Irgendwas. Jetzt muss er mitmachen, bestimmt Finlay, der Alle-Jahre-Wieder-Gewinner. Schließlich ist er unschlagbar. Großmundig kündigt er einen Radieschenweitwurf an.
Ihr ahnt es bereits, oder?! Das Radieschen ist federleicht, weil Peter das Innere ja komplett verputzt hat. Und er gewinnt! Finlay ist fassungslos, zeigt sich aber sportlich und überreicht Peter Hase den goldenen Pokal.
Nun. Peter Hase wäre nicht Peter Hase, würde er nicht mit der Wahrheit herausrücken. Darüber haben alle herzlich gelacht. „Finlay bekommt den goldenen Pokal und Peter Hases schlauer Trick wird zur berühmtesten Legende in der Geschichte der schottischen Hochland-Spiele.“
Alles schön und gut. Aber jetzt bekommt Peter Hase doch Heimweh. Der Tapetenwechsel dauert jetzt schon ziemlich lange, findet er. Versteckt in einem Postsack macht sich unser Lieblingshase auf den Heimweg.
Wieder zu Hause, kann sein Freund Benjamin Kaninchen gar nicht oft genug Peters Geschichten hören und fragt ihn eines Morgens ganz nebenbei, ob er beim nächsten Tapetenwechsel nicht dabei sein könnte.
Ich liebe Beatrix Potters Geschichten immer schon. Die Zeichnungen von Eleanor Taylor machen Peter Hases neue Geschichte zu einer runden Sache. Wenn es Euch auch so geht, werdet Ihr das Buch lieben!
Bremen, 2. März 2016