Gute-Nacht-Geschichten vorlesen macht großen Spaß! Ich weiß, wovon ich spreche.
Drachenmüttern geht es nicht anders. Das behaupte ich jetzt einfach mal, denn bis jetzt kenne ich leider keine Drachenmutter, die ich fragen könnte. So weit, so gut.
Schwierig wird es allerdings für Menschenmütter und Drachenmütter, wenn die Lieblingsgeschichte der Kleinen eine wirklich schöne Geschichte ist. Ist die letzte Seite vorgelesen, quengelt es aus den Kuschelbetten „Noch mal!“
Der kleine Drache in Emily Gravetts Geschichte will die Gute-Nacht-Geschichte vom schrecklichen Drachen, dessen Lieblingsspeise pürierte Prinzessinnen und schreckhafte Trolle sind, immer und immer wieder hören. Das ist anstrengend. Und macht auch Vorleser schläfrig. Ob das gut geht?
Natürlich nicht. Mitten im Satz schläft die Drachenmutter ein. Auch der feuerrote Drache der Geschichte hat keine Lust mehr, böse zu sein, die Prinzessin ist es leid, immer und immer wieder püriert und verspeist zu werden. Und auch die Trolle haben keine Lust mehr. Alles schläft. Alles schläft? Keineswegs!
„Diese Spielverderber!“ denkt der kleine Drache wütend und schreit immer lauter „Noch mal!“ Keine Chance. Das war so nicht abgemacht!
Was glaubt Ihr, macht ein kleines wütendes Drachenkind, damit man es bemerkt? Ganz genau!
Bremen, 4. März 2015