Und das hier ist die Erfolgsgeschichte, also die Weihnachtsgeschichte, nach Erzengel Gabriel. Als Comic. Sehr zeitgemäß. Also dann!
In dieser Geschichte hat der Erzengel Gabriel einen ziemlich anstrengenden Job. Er ist himmlischer PR-Manager. Stressiger Job. Ist bekannt. Und weil das so ist, kann der gute Grabriel nicht nur ein Lied von seinem stressigen Job singen, sondern gleich einen ganzen Choral.
Wir schreiben das Jahr Null. Es begab sich also zu der Zeit – kurz nach Feierabend – als der oberste Chef ihn zu sich rief und ihm einen Auftrag erteilt. Er sollte eine ganz bestimmte Geschichte mit einer ganz besonderen Botschaft inszenieren. In Gabriels Kopf dreht sich alles. Eine ganz besondere Geschichte mit einer ganz besonderen Botschaft?! Hallooo?! Wo soll er bitteschön eine schwangere Frau kurz vor der Entbindung und einen Mann auftreiben, wer würde ihm einen Stall und eine Krippe besorgen, die auch noch die Hauptrollen in der Inszenierung spielen müssen?!
Das war unter keinen Umständen zu bewältigen. Was dachte sich der Chef nur dabei?! Dieses alles würde sich sehr schnell als Aufgabe biblischen Ausmaßes erweisen.
Also, hier kommt einiges durcheinander, wie ich finde. Hermes taucht auf, Odin, dann einer mit gleich vier Hörnchen an der oberen Stirn, der sich mit Fußfessel nur in der himmlischen Kneipe aufhalten darf. Alles sehr merkwürdig.
Aus drei einfachen Bauern werden, bevor jeder von ihnen fehlerfrei Atzwentzkrantzkertzenlamettageschäft sagen kann, die Heiligen Drei Könige. Schlussendlich, kurz vor einem Herzinfarkt, als alle auf ihren Plätzen sind, die Szene gut ausgeleuchtet ist, der Heiligenschein des Erzengels so hell strahlt wie nie zuvor und die kleinen Putten-Engel dafür sorgen, dass niemand über herumliegende Kabel stürzen kann – ist der Chef mit der Inszenierung hochzufrieden.
Das alles geschah im Jahre Null. Ein paar tausend Jahre später sitzen der Gehörnte und sein Freund Gabriel am Heiligen Abend in der Nähe eines geschmückten Weihnachtsbaumes und überlegen ernsthaft, ob sie nicht langsam mal etwas Neues ausprobieren sollten, weil sich Langweile breit macht.
Na dann, warten wir mal, was passiert.
Bremen, 9. Dezember 2016