Schon die Playlist ist großartig! Da finde selbst ich als alte Musikerfrau noch Sachen, die ich zum ersten Mal höre. Super!
Aber zum Buch: Anne Freytag sagt zu ihrem Jugendroman: „In meinen Geschichten geht es meistens um Entscheidungen. Die, die wir treffen, oder eben nicht. Es geht immer darum, warum man etwas nicht tut und was einen zurückhält. Bremsen wir uns selbst oder übergeben wir die Zügel an andere Menschen oder doch der Angst?
„Mein bester letzter Sommer“ ist ein Roman über die erste große Liebe – überwältigend und lähmend, schmerzlich und wunderschön. Über die Liebe von Tessa und Oskar. Sie – unheilbar krank, er – voller Hingabe. Eine Geschichte über ihre erste große Reise und Tessas letzten Sommer, der so schön ist, wie kein anderer.
Während ich diese Zeilen gerade schreibe, denke ich an die Stunden, die ich beim Lesen mit Tessa und Oskar verbracht habe. Tessa weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird und verkriecht sich, um mitleidigen Blicken und Worten ihres Umfeldes zu entgehen. Sie will einfach nur noch auf ihr Ende warten. Ist eh nicht zu ändern. Also, was soll’s.
Ganz zufällig trifft sie auf Oskar. Dieser steht ganz zufällig irgendwann im Wohnzimmer ihrer Familie. Die beiden bemerken, dass sie etwas füreinander empfinden. Tessa erzählt ihm ihre Geschichte. Doch Oskar reagiert nicht wie jeder andere, den sie kennt. Oskar will ihre Haltung nicht akzeptieren. Im Gegenteil: Ganz vorsichtig überredet er Tessa, die Zeit, die ihr bleibt, zu genießen. Mit ihm. Das ist, zugegeben, verführerisch. Tessa lässt sich darauf tatsächlich ein. Es soll Tessas letzter Sommerurlaub werden.
Was folgt, ist eine Achterbahnfahrt aller Gefühle, die jungen Leute zuzulassen imstande sind. Mit allen Missverständnissen, Rückzügen und gelegentlichen Verletzungen. Bis zu dem Tag, vor dem sich Oskar gefürchtet hat und von dem Tessa weiß, dass er kommt. Er kommt natürlich zur falschen Zeit. Am falschen Tag. Und es gibt keinen Aufschub, keine Verlängerung.
Dieser Tag ist einer ihrer schönsten Urlaubstage. Er wird Tessas Weg in diese andere Welt sein, in die jeder von uns einmal gehen wird und die, die wir lieben, in großer Trauer zurück lässt.
Ja. Die Geschichte wird kein Happy End haben. Ihr werdet Tränen in Euren Augen haben. So wie ich. Aber Ihr und ich – wir sind auch Zeugen einer ganz großen Liebesgeschichte, die Euch traurig sein lässt, die Euch laut lachen lässt, weil es wirklich komische Situationen gibt. Und sie lässt uns glücklich zurück, darüber, dass Tessa und Oskar eine kurze, tiefe und große Liebe hatten!!
Einen besten letzten Sommer.
Übrigens, „Mein bester letzter Sommer“ ist nicht nur ein Roman für junge Mädchen. Da draußen sind ganz viele Oskars.
Bremen, 8. März 2016