Marcus ist ein süßer kleiner schlauer Wurm. Das ist der eine. Der andere ist Laurence. Laurence ist ein Flamingo. Zumindest glaubt Laurence, dass er einem Flamingo ähnlicher ist als einem Huhn. Eigentlich ist Laurence nämlich wirklich einem Huhn ähnlicher als einem Flamingo. Aber das wird sich im Laufe der Geschichte klären.
Zufälligerweise landet Marcus eines Mittwochs in Laurence‘ Frühstück. Der Schreck ist auf beiden Seiten nicht gerade klein. Aber man verständigt sich. Irgendwie. Mit unglaublicher Überredungskunst schafft es Marcus, Laurence davon zu überzeugen, ihn nicht zu fressen. Schließlich ist er gebildet und kann in allen Lebenslagen behilflich sein.
Und so kommt es, dass die beiden sich ihre jeweilige Lebensgeschichte erzählen und feststellen, dass es unglaublich spannend sein könnte, gemeinsam zu verreisen. Laurence will unbedingt nach Afrika. Mit Marcus im Gefieder. Er will sich seine Flamingo-Familie unbedingt ansehen und sich vorstellen. Gegebenenfalls auch bleiben, wenn es passt. Schließlich, so glaubt Laurence, ist er einer von ihnen. Sie werden ihn schon aufnehmen.
Wurm und Flamingo-Huhn machen sich auf die Reise. Marcus, der gebildetere von ihnen, wundert sich über unzählige Eiffeltürme und seltsame Tiere auf dem Weg nach Afrika.
Und dann sind sie endlich da. Leider sind die Flamingos ziemlich überheblich, stolz und frech und lachen sich schlapp, als Laurence betont, einer von ihnen zu sein. Ein Huhn sei er, schnattern die Flamingos eingebildet. Ein Huhn! Nie und nimmer sei er ein Flamingo. Er soll verschwinden. Aber schnell. So eine Frechheit, findet Marcus. Da ist eine Entschuldigung fällig!
Laurence trifft die ernüchternde Erkenntnis, dass er sich wohl geirrt haben muss, wie ein Schlag in sein Schnabelgesicht. Aber, wisst Ihr was?! Das ist ihm jetzt auch egal! In Marcus hat er einen Freund fürs Leben gefunden, mit dem man eine Menge Spaß haben kann. Besser zu zweit, als alleine. Zu zweit ist alles möglich, egal, in welche Richtung man fliegen will. Stimmts? Stimmt!
Bremen, 23. Oktober 2016