„Wie können sie es wagen, mir mein Grundrecht auf Bildung zu nehmen?“
Mit dieser Frage, die die 11-jährige Malala aus Pakistan in einer Fernsehsendung stellt, erregt sie große Aufmerksamkeit. Denn die Taliban hatten mit einem neuen Gesetz verkündet, dass es Mädchen verboten ist, zur Schule zu gehen.
Unter einem Decknamen beginnt sie auf den Seiten der BBC ein Online-Tagebuch zu schreiben. Und selbstverständlich geht Malala weiter zur Schule.
Am 9. Oktober 2012 wird der Schulbus, in dem auch Malala sitzt, von den Kämpfern der Taliban überfallen. Sie schießen auf Malala, die schwer verletzt überlebt.
Die Eltern bringen ihre Tochter nach England. Hier wird Malala wieder gesund und kann dort zur Schule gehen. Den Taliban ist es nicht gelungen, dieses kleine mutige Mädchen zum Schweigen zu bringen. Seit sie gesund ist, kämpft sie weiter für das Recht auf Bildung.
Für diesen großen Mut bekommt Malala 2014 den Friedensnobelpreis. Sie ist die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten.
Ihr werdet erfahren, dass es in Pakistan über fünf Millionen Kinder gibt, die nicht in die Schule gehen dürfen. Das betrifft die große Mehrheit der Mädchen.
Ihr werdet erfahren, warum es immer die Mädchen sind, denen man die Bildung verwehrt, weil man glaubt, dass nur Jungs einen Beruf ausüben dürfen.
Ganz ehrlich? Wir hier in Europa können ganz froh sein, dass wir in Ländern leben, wo man auf die Bildung der Kinder achtet. Auch, wenn es manchmal nervt, ich weiß. Aber – jeder von Euch hat mehr Chancen als die Kinder in Kriegsgebieten wie Afghanistan, Nigeria oder dem Irak.
Vielleicht hilft es, daran zu denken, wenn die Schule mal wieder nervt.
Bremen, 6. März 2017