Das ist die Geschichte einer guten Fee, die die Sprache der Tiere versteht und es versteht, wunderbare Geschichten zu erzählen. Wer hört ihr zu? Eine kleine Maus. Die hat sie aufgenommen, als sie an ihre Tür geklopft hat und nicht wusste, wohin. „Komm nur herein!“ Das ist ihr Zaubersatz.
Alles ändert sich, als es eines Morgens wieder an der Tür der guten Fee klopft und eine Katze um Einlass bittet. Für die gute Fee keine Frage. „Komm nur herein!“ sagt sie und schwupps – ist die Maus verschwunden.
Unter einer Kommode fragt sie sich, wie das passieren kann. Schließlich stehen Mäuse auf dem Speiseplan von Katzen ziemlich weit oben. Also hört jetzt die Katze all die wunderbaren Geschichten.
Nachmittags steht ein Hund vor der Tür und will Geschichten hören. „Komm nur herein!“ Anders, als die kleine Maus, macht die Katze dem Hund fauchend klar, dass sie auf gar keinen Fall ihren Platz räumen wird. Und so kommt es, dass es sich die Katze schnurrend auf dem Schoß der guten Fee bequem macht, während der Hund zu ihren Füßen den Geschichten lauscht.
Das alles macht die kleine Maus ziemlich traurig. In ihrer Verzweiflung beginnt sie, an einem Fuß der Kommode zu nagen. Aber niemand beachtet sie.
Am Abend dann die Überraschung. Es wird ein großes Festmahl geben. Dabei hat die gute Fee an jeden einzelnen gedacht und entsprechende Speisen zubereitet. Hund und Katze können es kaum erwarten, doch die gute Fee mahnt zu Geduld. „Es sind noch nicht alle meine Zuhörer da!“ sagt sie und wartet darauf, dass die kleine Maus ihr Versteck verlässt und sich zu ihnen setzt.
Dann, viel später am Abend, als der Mond schon längst aufgegangen ist, verabschieden sich Hund und Katze und die kleine Maus und die gute Fee sind wieder alleine.
Ob die Tiere morgen wiederkommen?
Bremen, 8. März 2018