Die Musiker Steve Earle und Nick Cave sind irgendwie bekannt? Gut. Für alle anderen: Eltern fragen. Wenn Euch die Musiker und Sänger bekannt sind, wisst Ihr, dass zum Beispiel Nick Caves Musik hoch erfolgreich düsterste Geschichten erzählt, die sich zwischen Liebe und Verrat, Rache und Tod bewegen. Und – sie sind nichts für Leute mit der Vorliebe für Happy Ends.
Eine der wohl berühmtesten Gruselgeschichten ist Nick Caves „Where The Wild Roses Grow“. Auch das Video zur Musik von Nick Cave war bei uns ein Riesenerfolg!
Zur Einstimmung auf Erik Krieks Graphic Novel könnte man sich die beiliegende CD anhören, die Euch musikalisch bestens vorbereitet.
Erik Kriek geht mit seinen Zeichnungen weit über das hinaus, was man als eine 1:1-Umsetzung bezeichnen würde. Mit all seinen künstlerischen Freiheiten hält er uns gleichzeitig einen riesengroßen Spiegel vors Gesicht, in dem er uns eindrucksvoll das Böse im Menschen vorführt. Nick Cave hat das mit seiner Musik schon getan. E. Kriek rundet das ganze ab und schiebt das Ergebnis vor unser geistiges Auge, das, zusammen mit unseren Sinnen ein Ganzes ergeben soll. Ich glaube, so hat er sich das vorgestellt.
„Murder Ballads“ ist ein Album von Nick Cave, der Begriff steht aber für mehr. „Murder Ballads“ sind, sagt man, das sogenannte Herzstück der amerikanischen Folkmusik und beschäftigen sich immer mit dem eben erwähnten Bösen im Menschen. Diese Gruselgeschichten werden offenbar von Generation zu Generation weitergereicht. In Erzählungen. Musikalisch. Jetzt ist das auch als Graphic Novel möglich. Mal sehen, wie lange das klappt.
Da ich persönlich die Musik von Steve Earle und Nick Cave sehr mag, muss ich diese Graphic Novel einfach empfehlen, schon deshalb, weil die gezeichneten Geschichten zur vielleicht schon bekannten Musik eine eindrucksvolle Gänsehaut erzeugen werden.
Vielleicht betretet Ihr mit dem Lesen einer Graphic Novel in Verbindung mit weltberühmter Musik ja gerade Neuland. Aber es ist ja nicht verkehrt, neben den eigenen Lesegewohnheiten auch den musikalischen Horizont ein wenig zu erweitern, oder?!
Bremen, 1. Juni 2016