Kleine Mädchen mit rotem Haar und gelben Gummistiefeln sind sowieso schon ganz plietsch. Wenn sie aber noch dazu in einem Baumhaus leben und sich Gedanken darüber machen, was sich wohl hinter Sonne, Mond und Sternen befinden könnte, lässt sich das nur toppen, wenn – ja, wenn es jemanden geben würde, der einem das alles zeigt.
Und, als hätte dieser Jemand nur auf dieses gedankliche Zeichen gewartet, wird Ida – so heißt unsere Heldin – irgendwann, mitten in der Nacht, ganz heftig wach geschüttelt. Plötzlich hellwach, springt sie aus dem Bett und schaut aus dem Bullauge, das ihrem Baumhaus als Fenster dient.
Sie erschreckt sich kein bisschen, als sie in ein riesengroßes Auge schaut, das zu einem noch viel größeren Tier gehört: einem fliegenden Wal. Okay, alle, die mir das nicht glauben, hören jetzt auf zu lesen. Dem großen Rest sage ich, wie die Geschichte weiter geht:
Es ist tatsächlich ein fliegender Wal, der sich durch die Bäume des Waldes geschlängelt hat – bis zu ihrem Baumhaus. Und, als hätte der fliegende Wal Idas Gedanken gelesen, lädt er sie zu einer Reise hinter die Sterne auf.
Was glaubt Ihr? Zögert Ida? Natürlich nicht. Und schon sind die beiden unterwegs. Der Wal zeigt dem kleinen Mädchen Dinge, die sie bisher nicht gewusst hat: dass Dinge auf dem Kopf stehen können und trotzdem funktionieren, dass Pusteblumen bildlich für ein Wachstum stehen, das Ida bisher nicht verstand.
Auf ihrer Reise geraten Ida und der fliegende Wal dann doch in ein großes Unwetter, das Ida ganz schön ängstlich werden lässt. Vor allem diese große Stille nach dem Unwetter.
Aber! Sie ist ja nicht alleine. Ihr großer fliegender Freund ist da. Auch dann, wenn sie beide nur schweigen, sind sie dennoch Freunde, vertrauen einander und erleben schöne Dinge.
Das ist so wie bei jedem von Euch, oder?!
Bremen, 20. Oktober 2018