Es gibt Berufe, von denen habe selbst ich noch nie etwas gehört. Dazu gehört ohne Zweifel der Beruf eines Geräuschefegers.
Wenn Ihr Euch jetzt fragt, was so ein Geräuschefeger eigentlich macht, ob das ein Lehrberuf ist oder ob man das einfach so sein kann, muss ich Euch sagen, dass ich auch das nicht genau weiß.
Aber ganz ehrlich? Manchmal wäre ich gern ein Geräuschefeger. Dann könnte ich nämlich dafür sorgen, dass all die Geräusche, die mich vom Aufwachen am Morgen bis zum Einschlafen am Abend begleiten und auch mal nerven, mit Schaufel und Handfeger einfach zusammenkehren und entsorgen. Punkt!
Dabei fällt mir ein, dass ich daraus auch prima eine Dienstleistung machen könnte. Ich könnte das für andere machen. Die müssten mich dann buchen und ich könnte damit meinen Lebensunterhalt verdienen. Wie der Mann in unserem Bilderbuch.
Ich würde dann vielleicht vom Radio oder vom Fernsehen engagiert. Ich bin mir sicher, die brauchen mehr als einen Geräuschefeger, der am Abend das Gesagte und die dazugehörigen Geräusche zusammenfegt und entsorgt.
Überlegt nur mal, was da für ein Wortmüll entsteht, der entsorgt werden muss. Und diese ganze Musik, die gespielt wird. Wer kehrt die eigentlich zusammen? Auch die muss ja schließlich am Abend irgendwohin, oder?!
Ihr seht, als Geräuschefeger steht man täglich vor verantwortungsvollen Aufgaben, die bis zum Abend bewältigt werden müssen!
Und nach getaner Arbeit sitzt der Geräuschefeger in seiner guten Stube und genießt die Stille.
Bremen, 27. Juli 2017