Greta

von Jeannette Winter
Knesebeck Verlag
2019, 40 Seiten
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Preis: 14,00 Euro

Da ist es nun. Das kleine Buch über Greta. Über Greta, die junge Leute dazu bringt, über die Klimasünden ihrer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern nachzudenken und die Erkenntnisse darüber mit Millionen von Kindern und Jugendlichen in eine Bewegung streikt, die sich mittlerweile über den gesamten Globus ausdehnt.

Greta ist das unsichtbare Mädchen in der letzten Reihe, das nie etwas sagt.
Bis zu dem Tag, an dem ihre Lehrerin vom Klima spricht. Über die Erwärmung der Erde und das Schmelzen der Polkappen. Und was das für Menschen und Tiere bedeuten wird. Sie weiß, was sie tun wird.

Sie wird sich ganz allein mit einem Schild an die Straße setzen. Damit will sie Aufmerksamkeit für das, was ihr wichtig ist.
Und sie bekommt diese Aufmerksamkeit.

Ihr alle kennt Gretas Geschichte.
Ihr alle kennt die Geschichte von den Millionen Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig für ihre eigene Zukunft auf die Straße gehen, die die Erwachsenen mit ihrer Gier nach immer mehr Geld, immer mehr Macht, immer mehr Eigennutz, die eigenen Privilegien und Prioritäten durchzusetzen, zu zerstören drohen.

Nach mir die Sintflut. Shirts mit diesem Satz wären nicht schlecht. Man könnte sie an Politiker verschicken.

Auch an die, die Greta bewundern, ihre Forderungen akzeptieren und Versprechungen von sich geben. Danach ducken sie sich weg. Sind Gefangene von Lobbyisten, die ihre Büros belagern und sie daran hindern, für die Leute, die sie gewählt haben, zu arbeiten, deren Zukunft zu sichern.

Was höre ich immer? „Kinder sind unser Kapital, unsere Zukunft“.
Ach, wirklich?! Dann kommt aus dem Mus und legt endlich los. Jeder von uns weiß, dass das nicht einfach wird. Aber fangt endlich an. Mit sinnvollen Dingen. Nicht mit blindem Aktionismus.

Vor einigen Tagen habe ich mich wieder an den Satz eines Indianerhäuptlings erinnert, der sinngemäß aussagte: Wenn ihr die Meere, die Flüsse verseucht habt, wenn ihr die Wälder bis auf den letzten Baum abgeholzt habt, werdet ihr euch wundern und bemerken, dass man Geld nicht essen kann.

An diesem Punkt sind wir gerade.

Bremen, 11. November 2019