Seit tausenden von Jahren leben in den Tiefen des Ozeans in einer versteckten Stadt die Meermenschen.
Habt Ihr noch nie etwas von gehört? Macht nichts. Darüber wissen auch nur ganz wenige Kinder Bescheid.
Von den Zweibeinern allerdings haben sich die Meermenschen immer schon fern gehalten. Vor denen fürchten sie sich. Aus diesem Grund gibt es zwei wichtige Regeln, die es ohne wenn und aber einzuhalten gilt:
Regel Nr. 1: Es ist verboten, an die Meeresoberfläche zu schwimmen.
Regel Nr. 2: Es ist verboten, sich den Zweibeinern zu nähern.
Diese Regel ist nur ein einziges Mal gebrochen worden. Ora, eine Meerjungfrau, rettete einem Zweibeiner, der bei einem Schiffsunglück zu ertrinken drohte, das Leben und verliebte sich in ihn. Aus dieser Liebe entstand ein Meerjunge. Finn Flosse.
Ihr werdet Finns Geschichte lesen, die alles mit dem Meer zu tun hat. Aber, es geht auch um das, was wir Zweibeiner diesem wunderbaren Meer und all seinen Bewohnern tagtäglich antun, wenn wir unseren Müll, ohne viel darüber nachzudenken, im Meer entsorgen und uns keine Gedanken darüber machen, dass die Tiere des Meeres diesen Mist fressen und unter großen Qualen sterben.
Es dauert ein bisschen, bis Finn die Zusammenhänge versteht. Aber dann ist er nicht mehr zu bremsen. Gemeinsam mit seinen Freunden sammelt er mit einem riesigen Netz den Müll der Zweibeiner und schleppt ihn zurück an ihre Strände. Dahin, wo sie sich in der Sonne braten. Sollen sie doch sehen, was sie ihm da vor seine Meerestüre werfen!!
Finn weiß, dass er die Erde und die Ozeane mit seiner Aktion nicht retten kann. Seine Hoffnung ist, dass die Zweibeiner über diese Aktion nachdenken und nach und nach ihr Verhalten ändern. Damit wäre Finn und den Meeresbewohnern in den Tiefen des Ozeans in der verborgenen Stadt mehr als geholfen.
Bremen, 1. Oktober 2015