Da leben Leute in der Straße einer kleinen sehr netten Stadt. Man grüßt sich höflich, alle sind nett zueinander. Auch die Kinder. Und doch ist etwas anders.
Sobald die kleine Sophie in ihre Nähe kommt, schauen die Erwachsenen in eine andere Richtung und die Kinder gehen ihr aus dem Weg. Sie fällt aus dem Rahmen, sagen die Erwachsenen.
Sophie fallen Sachen schwer, die andere Kinder mit Leichtigkeit können. Sophie traut sich viele Sachen nicht. Ist ängstlich. Aber niemand macht sich die Mühe, genauer hinzusehen. Die Erwachsenen nicht, die Kinder erkennen es auch nicht.
Alles ändert sich erst mit Sophies Erkenntnis, dass sie so nicht weitermachen kann, weil sie sonst für immer alleine bleiben wird. Also erkennt sie, wer sie durch ihr Leben begleitet. Die Angst. Aber sie erkennt auch, dass das kleine Monster Angst auch ein beschützender Lebensbegleiter sein kann. Ja, fast so etwas wie ein Freund.
Als Sophie das erkennt, verschwindet ihre Angst und lebt mit ihrer Familie und all ihren Freunden in der Straße dieser kleinen sehr netten Stadt ein sehr schönes Leben. Alle sind höflich und nett zueinander. Und niemand schaut mehr weg, sobald Sophie in ihre Nähe kommt.
Na, kommt Euch das irgendwie bekannt vor?
Bremen, 6. März 2017