Edison

von Torben Kuhlmann
NordSüdVerlag
2018, 112 Seiten
Altersempfehlung: ab 7 Jahren
Preis: 22,00 Euro

Ihr erinnert Euch sicher daran, dass ich Euch 2012 „Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ vorgestellt habe.

2016 kam dann „Armstrong – Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond“ dazu und jetzt ist der nächste Band erschienen. Er heißt „Edison“ und erzählt uns die abenteuerliche Reise einer Maus, die in den Tiefen des Meeres nach einem Mäuseschatz suchen wird.

Ich bin davon überzeugt, dass die wenigsten von Euch wissen, dass sich hinter einer ganz bestimmten Wand jeder Buchhandlung eine Mäuse-Universität befindet, deren Hörsaal sich immer dann füllt, sobald der Klingelton der Kasse ertönt und niemand auf Mäuse achtet.

Hier also lernen die jungen Mäuse alles über jene von ihnen, die große Erfindungen gemacht haben. So wie die, die ich anfangs erwähnt habe. Alles klar.

Aber sie lernen auch etwas über die Erfindungen der Menschen, die zwar meist den Ruhm für ihre Erfindungen für sich beanspruchen und damit reich werden, aber nicht ahnen, dass Mäuse ihnen immer einen Mäuseschritt voraus gewesen sind. Nur hat das niemand erfahren – außer der kompletten Mäusewelt natürlich. Aber ich schweife ab.

Die Vorlesungen hält ein etwas in die Mäusejahre gekommener Mäuseprofessor, der insgeheim denkt, dass frühere Zeiten doch wesentlich ereignisreicher gewesen sind als die heutige Zeit.

So ist dann die heutige Vorlesung auch wie immer. Doch dann steht zu seinem großen Erstaunen zum Ende seiner Vorlesung wie aus dem Nichts dieser kleine Mäuserich vor dem Lehrerpult und redet wie ein Wasserfall auf ihn ein.

Er erzählt von seinem Vorfahren, von dessen Reise nach Amerika mit diesem wunderbaren großen neuen Schiff und von einem Schatz, den er, Pete, um jeden Preis zu finden gedenke, da sein Verwandter mitsamt dem Schiff untergegangen sei. Außerdem bittet er den alten Mann um seine Hilfe bei dieser Unternehmung. Und um das alles zu beweisen, hält er dem Professor ein Stück Papier unter die Nase, das angeblich seit Generationen im Familienbesitz ist.

Der Professor ist wie elektrisiert. Endlich passiert mal wieder etwas, das ihn interessiert. Gemeinsam suchen sie nach Hinweisen, die sie schlussendlich zu einer Schatzkarte und zu Petes Vorfahren führen. Das ist schon mal gut.

Natürlich springt man nicht einfach mal so ins Meer und taucht ohne Sicherheitsvorkehrungen. Da wir es auch in dieser Geschichte mit ausgesprochen intelligenten Mäusen zu tun haben, gibt es ein paar überarbeitungswürdige Fehlkonstruktionen, bis das Mäuse-Unterseeboot in einer dieser Autogaragen in vielen Nachtstunden fertiggestellt ist.

Was soll ich Euch sagen – das Mäuse-Unterseeboot ist tatsächlich Hochseetauglich und bringt den beiden Mäusen den gewünschten Tauch-Erfolg. Sie finden sogar das Schiffswrack. Allerdings finden sie keinen Schatz, der aus Goldmünzen, Perlen oder Juwelen bestand.

Was sie finden, ist ungleich viel wertvoller. Sie finden eine kleine Kiste, in der ein Buch den Untergang des Schiffes überlebt hat. Dieses Buch ist wohl das Tagebuch seines Verwandten und gleichzeitig die Dokumentation seiner großen Erfindung.

Er hat den Untergang des Schiffes überlebt und sich auf ein Foto geschlichen, das den „amtlichen“ Erfinder der allerersten Glühbirne Thomas Alva Edison zeigt. Mister Edison hat in seinem Leben über 1.000 Patente eingereicht. Sein Name ist noch heute im wahrsten Sinne des Wortes untrennbar mit der Glühbirne verbunden.

Unfassbar, an welchen Erfindungen Mäuse beteiligt gewesen sind und noch sein werden – aber immer den Menschen großherzig den Ruhm überlassen haben. Und so ganz nebenbei erfährt Pete, welch berühmter Professor ihm bei der Suche nach dem Schatz unterstützt hat.

Torben Kuhlmann ist der Autor dieser wunderbaren Bücher und der Illustrator. Er hat Illustration und Kommunikationsdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg studiert. Mit „Lindbergh“ hat er 2012 sein Studium abgeschlossen. Wie sieht es aus, Disney? Lust, diese Kleinode zu verfilmen?

Bremen, 9. September 2018