Diese Geschichte ist schon ein wenig älter, aber gerade deshalb so wundervoll. Doch sie ist nichts für Vegetarier. Oder vielleicht doch.

Also: Der Monat November ist für Gänse in vielen Kulturen ein schlechter Monat. Da geht’s ihnen an die Federn. Sie landen auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten kross gebraten auf den Tellern der Menschen, die sie bei Tisch wohlige Laute ausstoßend, verspeisen.

Nun muss man sagen, dass das sehr traurig ist für all die wunderbaren Geschöpfe.

Unsere Heldin wird lebend vom Hausherrn bereits im November gekauft und wird nach kurzer Zeit zu einem Familienmitglied. Ihr wisst schon, wie das weitergeht, oder?! Richtig. Die Kinder wollen ihren Spielkameraden Auguste auf gar keinen Fall essen. Es kommt zum Familienstreit. Keiner will Auguste töten.

Da hat der Vater die Idee, der Gans Beruhigungstabletten ins Fressen zu mischen. Das funktioniert. Die Gans wird eines Abends unter Tränen gerupft und in die Speisekammer gelegt.

Das könnte das traurige Ende von Auguste sein. Ist es aber nicht. Denn Auguste hat ja nur geschlafen.

Wie es weitergeht? Ihr werdet Eure Freude am Ende der Geschichte haben, das dürft Ihr mir glauben.

Also doch eine Geschichte für Vegetarier.

Bremen, 5. Dezember 2014