Liebe kleine und große Kinder! Bleiben wir ruhig. Verfallen wir nicht in Panik, wie der Dachs. Der findet nämlich, dass jetzt Winter ist und es schneien muss. Aber es schneit nicht. Und jetzt?!
Atmen wir tief durch und bleiben wir ruhig. Gut, im Süden hat es schon ein paar Flocken gegeben und auf der Zugspitze soll der Schnee schon zwei Meter hoch liegen. Sagt der Wetterbericht.
Aber wir hier oben im platten Land, wo wir Donnerstags schon sehen können, wer Sonntags zu Besuch kommt, haben ja, was Schnee betrifft, oft keine guten Karten. Und dann? Tja. Dann werden wir ungeduldig und denken darüber nach, wie wir den Schnee überreden könnten, in diesem Jahr mal ein wenig früher zu Besuch zu kommen.
So, wie die Tiere im Bilderbuch. Okay. Ich spreche hier nicht von einer Schneekanone, die wir Menschen in den Bergen aufstellen, wenn es nicht ordentlich schneit und damit die Wintersportler trotzdem Skifahren können. Die hätte hier nun wirklich nichts verloren.
Die Tiere denken bekanntlich anders, als wir. Gut so. Also suchen Dachs, Igel, Kaninchen und alle anderen Bewohner nach einer Möglichkeit, wie sie den Schnee überreden könnten, sich endlich auf den Weg in den Wald zu machen.
Ich sage Euch, die haben ziemlich gute Ideen. Aber ob das klappt? Nein. Klappt nicht.
Alles, was an Überredungskünsten aufzubringen ist, hat keinen Erfolg. Als ihnen allmählich die Ideen ausgehen und sie kurz davor sind, aufzugeben, wählen sie eine letzte Möglichkeit.
Der Lehrer. Der ist schlau. Der weiß immer, was zu tun ist. Und der erklärt es, zum Staunen aller Anwesenden, so: „Immer im Frühling blühen die Krokusse, jeden Tag geht die Sonne auf und jede Nacht leuchten die Sterne. Manchmal sind sie spät dran und manchmal früh, aber sie kommen immer, wenn es soweit ist.“
Das ist die Lösung. Der Schnee fällt, wenn er so weit ist.
Hätten wir das jetzt auch geklärt.
Das ist übrigens nicht anders, als die Sache mit Weihnachten und den Geschenken.
Bremen, 15. November 2017