Das kann doch jedem mal passieren. Was ich meine? Na, dass man sich verschläft. Sicher. Aber Ameisen dürfen nicht verschlafen. Niemals. Schließlich hat jede von ihnen eine Aufgabe, die zu erledigen ist. Und da ist Verschlafen nicht eingeplant.
Unsere Ameise jedenfalls erwacht ruckartig aus schönen Träumen und sieht sich um. Keiner mehr da. Im Frühstücksraum nicht. In der Dusche nicht. Nirgendwo. Und jetzt? Sie hat nur eine Möglichkeit: Sie muss so schnell wie möglich zu den anderen, sonst gibt es Ärger.
Weibliche Ameisen-Vorgesetzte sind nicht immer charmant, wisst Ihr. Und wenn zwischen den Nummern 881 und 883 eine Ziffer, sprich eine Ameise, fehlt, dann kann man eigentlich nur noch auswandern. Aber alleine? Auf keinen Fall. Also macht sich unsere kleine Ameise auf den Weg.
Leider ist es draußen ziemlich neblig und sie stößt, weil sie nichts erkennen kann, mit etwas zusammen, das ziemlich groß und braun ist und ärgerlich vor sich hin brummelt.
Tja! Da prallen also Bär und Ameise aufeinander. An jedem anderen Tag wäre dem Bären das wirklich egal gewesen. Aber heute ist Ukulele-Unterricht. Gemeinsam mit seiner Freundin Eichhörnchen. Den will er auf gar keinen Fall verpassen. Und jetzt liegt ihm dieses kleine Etwas leblos vor den Tatzen. Was soll er machen?
Er muss helfen, weiß der Bär. Also gibt er der kleinen Ameise in seinem Zuhause erst einmal Asyl. Aber sie will nicht aufwachen. Redet wirres Zeug, findet Bär. Seine Freundin, das Eichhörnchen klingelt später am Tag ziemlich aufgeregt an der Tür, weil sie befürchtet hat, dass ihm etwas passiert ist. Ist es aber nicht. Oder doch?!
Die Ameise ist ihm in seiner Tagesplanung dazwischengekommen. Weil sie nicht aufwachen will, wird der Arzt gerufen. Eichhörnchen ist sehr schnell klar, dass Ameise Probleme bekommt, wenn sie sich nicht umgehend krank meldet. Das übernimmt Eichhörnchen. Hilfsbereitschaft ist alles, Leute!
Dann wird Ameise wach, ist komplett panisch und unsortiert, weil sie immer noch zur Arbeit will. Doch Eichhörnchen kommt zurück und bringt eine beruhigende Nachricht von der Chef-Ameise mit. Sie darf sich ausruhen und soviel Zeit nehmen, wie sie braucht. Schließlich hat sie einen Unfall gehabt.
Große Freude bei allen. Ameise entpuppt sich als prima Haushälterin für den Bären, was ihm erst nicht gefällt – aber mit der Zeit findet er es wirklich prima. Es wird gemeinsam gebacken und gegessen und sie verbringen eine gute gemeinsame Zeit.
Für mich ein prima Vorlesebuch!
Bremen, 9. September 2018