Der kleine Junge in dieser Geschichte hat gerade seine Mama beerdigt.
Während die Erwachsenen im Haus der Eltern zusammen sind, sitzt der kleine Junge im Garten vor einem der Blumenbeete, die seine Mama immer so geliebt hat.
Ein riesiger Gorilla taucht auf. Er fragt, ob er helfen darf. Okay, sagt der Junge. Und er erzählt dem Gorilla, dass seine Mama gestorben ist.
Ich weiß, sagt der Gorilla und erklärt, woher man weiß, dass jemand stirbt und dass alles, was lebt, irgendwann sterben wird. Es tut ganz furchtbar weh, wenn jemand stirbt und dann nicht mehr da ist.
Dem kleinen Jungen geht es schlecht und er fragt den Gorilla, ob es ihm irgendwann wieder besser gehen wird.
Ja, sagt der Gorilla. Wenn du verstehst, dass sie immer noch bei dir ist. Wenn du zum Beispiel ihre Lieblingskekse backst, ihre Fotos anschaust oder Gänseblümchen aus Mamas Garten pflückst. Immer dann wird sie bei dir sein. Sag deinem Papa, dass du sie vermisst und du wirst sehen.
Einfühlsam und ganz behutsam führt der Gorilla den kleinen Jungen und seinen Papa zusammen. Gemeinsam teilen sie Erinnerungen, weinen und lachen.
Und irgendwann wird der Gorilla hier nicht mehr gebraucht.
Bremen, 3. Oktober 2020