„Das Zuhause meiner Träume hat eine Haustür nur für Zac, mich und unsere Eltern und einen Hausschlüssel, der im Flur hängt. Es gibt Tapeten und Blumen und nicht zu viele Zimmer. Es gibt Treppen, die nicht knarren, und ich habe mein eigenes Zimmer mit einem Schreibtisch und einem Schubladenschrank für meine Malsachen. Im Garten gibt es ein Fußballtor für Zac und am Ende der Straße ist ein Süßigkeitengeschäft mit diesen altmodischen Bonbongläsern. Brause-Ufos und Zitronendrops.“

Miracle und Zackery. Ira und Zac. Das sind die beiden Kinder dieser berührenden Geschichte. Gerade eben sind sie mal wieder aus einer Pflegefamilie herausgeholt worden – eigentlich weggeschickt worden und jetzt sind sie auf dem Weg nach Skilly House. Einem Waisenhaus, das man neuerdings Kinderheim nennt. Mit einer verknöcherten Leiterin mit rosa Schleifchen im Haar, mit Silas, der sich um alles kümmert, natürlich auch um seine Rosen und dann ist da noch Hortense, die die Kinder hin und wieder liebevoll umarmt.
Wollen Ira und Zac da hin? Nein. Aber sie haben keine andere Wahl. Was sie allerdings vorfinden, überrascht sie mehr als es sie ängstigt. Denn die Menschen dort sind nett, die anderen Kinder ganz okay, bis auf Jimmy, der sich hier nicht wirklich zu Hause fühlt. Aber wer tut das schon in einem Kinderheim? Ira und Zac jedenfalls bleiben recht lange dort. Schon deshalb, weil sie Geschwister sind und nicht getrennt adoptiert werden wollen. Also sehen sie viele Kinder kommen und gehen. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Eines Tages erhalten die beiden Kinder eine Einladung von Martha, einer ehemaligen Schulleiterin. Sie lebt auf dem Land und will die Kinder kennen lernen. Erst mal geht alles schief, was schief gehen kann und kaputt sowieso. Ira, die wie Martha sehr gerne malt, wünscht sich sehr, bei Martha bleiben zu können.

Zac ist immer noch besessen davon, seine Mutter zu suchen. Bei einem dieser Versuche passiert etwas, das eine Menge durcheinander bringt.

Aber selbst dann, als Ira glaubt, Martha nie wieder zu sehen, geschieht das, was ich als Leserin den beiden Kindern von Seite zu Seite von Herzen gewünscht habe.

Jahre später wird Skilly House in London abgerissen, weil ein Wohnblock entstehen soll. Das wird zu einem wunderbaren großen Familienfest mit einigen Überraschungen.

S.E. Durrant lässt Ira und Zac viele schöne Dinge erleben. Zu sehen, wie die Kinder älter werden, aber ihren Traum von einer Familie niemals zur Seite legen, sondern immer darauf hoffen, bis er sich endlich erfüllt, ist es wert, sie zu begleiten.

Ich wünsche mir, dass Ihr das auch so empfindet und wünsche Euch eine schöne Lesezeit!

Bremen, 4. April 2017