Diese Geschichte ist zwei Märchen: Schneewittchen und Dornröschen.
Nicht gähnen, bitte. Auch, wenn Ihr es mit den Märchen nicht so habt. Ich werde Euch eines besseren belehren, glaubt mir.
Dazu empfehle ich, Euch auf die dunkle Seite der beiden Märchen einzulassen. Denn die gibt es reichlich. In Schneewittchen ebenso wie in Dornröschen. Hier ist nichts Friede, Freude, Eierkuchen. Hier mischt die dunkle Magie zwei Märchen mit einer Macht auf, bei der selbst Schneewittchen oder Dornröschen eine Gänsehaut bekommen würden.
In diesem Märchen – also in „Der Fluch der Spindel“ – wartet niemand auf einen Prinzen, schon gar nicht hoch zu Ross. Hier muss auch nicht zwangsläufig eine Prinzessin gerettet werden. Es sei denn, sie will es.
Sicher ist, dass Euch beim Lesen das eine oder andere bekannt vorkommen dürfte. Hier gibt es eine junge Königin, die heiraten soll. Zwerge gibt es auch. Tapfer. Kühn. Mutig. Und das alle spielt in einem Schloss hinter hohen Dornenhecken mit jungen Frauen, die mal bildschön, mal hässlich und gruselig sind, werden, bleiben. Es geht um den Verfall von Schönheit und Macht.
Selbstverständlich spielt auch jene junge Prinzessin mit, die von einer Hexe verwünscht wird und die für immer schlafen soll.
Viel mehr zu sagen, wäre nicht gut. Schließlich sollt Ihr Euch bis zur Gänsehaut gruseln und mit ansehen, was der Autor und sein grandioser Zeichner aus diesen beiden Märchen gemacht haben.
Bremen, 1. Oktober 2015