Sten hat von seinem Großvater eine geheimnisvolle Holzkiste geschenkt bekommen. Mit einem Zettel. Darauf steht die Anweisung, dass nur er, Sten, diese Kiste öffnen darf. Und weiter: „Unbedingt heimlich öffnen!“ Na, das kann ja was werden.
Sten macht genau das, was der Großvater aufgeschrieben hat und öffnet sehr vorsichtig die alte Holzkiste. Natürlich hat er nicht damit gerechnet, dass ihm daraus etwas Lebendes entgegen springt, von dem er nicht so richtig weiß, was das sein soll. Ein Wesen. Ja. Aber was für eins?
Das Wesen erklärt dem erstaunten Sten, dass er einen sogenannten Bücherfresser vor sich sieht. Einen was?! Einen Bücherfresser.
Also, das Wesen liest keine Bücher – es frisst sie stattdessen, behält den Inhalt und kann von allen Büchern, die es je gefressen hat, alle Inhalte erzählen. Wie großartig ist das denn?!
Selber lesen ist nicht mehr angesagt für den, der mit einem Bücherfresser befreundet ist, der alles über die alte Welt der Ritter weiß, über Monster, über Drachen und Prinzessinnen, über das Universum und seine Planeten, über die Tiere der Meere, einfach über alles, was interessant und wert ist, gelesen und erlernt zu werden.
Jedes Kind sollte seinen eigenen Bücherfresser haben, kann ich nur sagen!! Bleibt mir, herauszufinden, wo man sie bekommt oder ob sie nur von Bücher besitzenden Großvätern vererbt werden?!
Bremen, 28.November 2020