Pablo und Pia sind Geschwister mit einem ganz besonderen Hobby. Sie spielen unglaublich gerne im Garten mit ihren Handpuppen kleine Theaterstücke oder Szenen.
Seit kurzem wohnt eine neue Familie im Haus nebenan. Aber das stört sie nicht weiter.
Eines Tages aber stört die beiden Geschwister ein kleiner ferngesteuerter Helikopter bei ihrem Spiel. Da sitzt ein Junge im anderen Garten, der offenbar mit dem Helikopter spielt und verärgert reagiert, als Pablo und Pia sich vorstellen. Vor Schreck macht der Helikopter eine Notlandung – im Vogelnest.
Bei dem Versuch, das Spielzeug aus dem Nest zu holen, verliert Pia ihre Handpuppe.
Scheint so, als würden die Drei keine Freunde.
Ricky, der neue Nachbarsjunge, bedankt sich noch nicht ein Mal und fragt ein wenig überheblich, womit Pablo und Pia denn da spielen. Die Geschwister erklären ihm, dass das zwei ihrer Handpuppen seien und dass sie ein ganzes Theater hätten. Ricky rümpft seine Nase. Puppen. Wie dämlich. Er lädt Pablo zu sich in den Garten ein, um zu testen, ob der Helikopter noch fliegt.
Und weg ist Pablo. Für die nächsten Tage finden Theateraufführungen nicht statt. Pablo hat wichtigere Dinge zu tun. Mit Ricky. Pia führt ihre Zwiegespräche mit den Theaterpuppen jetzt alleine. Traurig.
Ein paar Tage später liegt Ricky krank im Bett und Pablo kann nicht mit ihm spielen. Die Geschwister beschließen, dem neuen Nachbarn eine kleine Theateraufführung zu gönnen. Ricky scheint das zu gefallen. Als Pablo eine der Theaterpuppen verunglücken lässt und Ricky vor Lachen fast aus dem Bett fällt, läuft Pia empört davon. Die Puppe Linda gibt Ricky nicht zurück. Was er damit wohl vor hat?!
Er betrachtet die kaputte Linda von allen Seiten und beschließt, sie zu reparieren. Ja. Ihr habt richtig gehört. Was da genau mit Ricky passiert ist, kann ich nicht sagen. Es muss die Magie der Theaterpuppe sein, die ihn verändert.
Ein paar Tage später, als Ricky wieder gesund ist, wollen Pablo und Pia ihre Theaterpuppe Linda zurück holen und sind erstaunt und glücklich über das, was Ricky ihnen zeigt, als sie an der Haustür stehen: Eine komplett restaurierte Linda, die in ihrem Zaubervogel die Treppe herunter fliegt. An Rickys Angel natürlich.
Von diesem Tag an gibt es drei Puppenspieler.
„Eine Geschichte, die sensibel die Gefühle von Kindern in Konfliktsituationen aufzeigt und auf eine wunderbar leise Art schildert, wie sich alles auflösen kann, was schwer und aussichtslos erscheint“ schreibt der Verlag. Ich habe dem nichts hinzuzufügen. Außer, dass ich selten so schöne Zeichnungen in einem Bilderbuch gesehen habe.
Ein Schatz!
Bremen, 4. Mai 2019