Worum geht es hier eigentlich?! Also. Es geht um Helden in Legenden. Helden, die unter uns leben. Nicht lachen! Helden, die Fähigkeiten haben, die keiner von uns jemals haben wird. Fähigkeiten, das Böse zu verhindern oder zu besiegen, Krankheiten zu heilen, den Tod zu verhindern. Jared hat all diese Fähigkeiten. Eine Zeit lang wird er mit uns leben, um sich dann, weil er zu Höherem berufen ist, für immer von uns zu verabschieden.
Jareds Geschichte ist ein wichtiger Baustein des Romans. Ein schöner Baustein. Ein wenig rätselhaft – aber mit viel Fantasie nachvollziehbar schön.
Ich persönlich hätte gerne einen Jared in meinem Freundeskreis. Für eine dieser gewissen Zeitspannen.
Allerdings soll hier irgendwann auch ein Abschluss gemacht werden. Mit allem, was dazu gehört. Das versteht sich. Und es geht darum, alle Jahre wieder nach der Abschlussfeier ein Schulgebäude in die Luft fliegen zu lassen. Das machen immer die, die man übersieht, zu denen man eher keinen Kontakt pflegt, sie vorsichtshalber aus der Gemeinschaft ausgrenzt, weil sie anders aussehen und anders sind, mit denen man nicht wirklich etwas anzufangen weiß. Dass das ein fataler Irrtum ist, stellt sich spät, aber nicht zu spät heraus.
So weit, so gut. Was ist, wenn das alles nicht so spektakulär ist wie die Geschichte von einem, der der beste Freund eines Helden ist, der selbst weder ein Held sein noch Sachen zerstören will?! Der einfach nur gesund werden will, sein Leben leben und den Abschluss irgendwie machen will?! Ratlos? Tja.
Es geht also um einen ganz normalen jungen Mann, dem nichts wichtiger ist, als dass er endlich seinen kompletten Mumm zusammenkratzen muss. Und sei es noch so schwer. Er muss es schaffen, seine beste Freundin Henna endlich um ein Date zu bitten und sie endlich zu küssen (oder gerne auch mehr). Das klappt tatsächlich, nur um irgendwann gemeinsam mit ihr festzustellen, dass Freundschaft mit nichts, aber absolut nichts vergleichbar ist und dass Mickey die große innige Freundschaft zu Henna ebenso wichtig bleiben wird wie die große Liebe zu jemand ganz anderem. Punkt.
Also, Mickey! Mach was draus!
Diese Geschichte, Ihr merkt es schon, wirft Euch immer gerne mal in eine andere Richtung, wenn Ihr gerade die eine verstanden habt. Das verdankt Ihr Patrick Ness und all seiner Fantasie!
Bremen, 23. August 2016