Das Konsortium hat die Macht.
Über alles. Und jeden. Das Konsortium besitzt Leuchttürme auf sämtlichen Handelsrouten der Welt sowie ein Netz von Semaphoren, über die Nachrichten mitgeteilt werden.
150 Jahre nach seiner Gründung kann sich kaum noch jemand vorstellen, wie die Welt ohne das Konsortium aussah. Nur das Konsortium selbst hat nicht vergessen, worauf seine Macht in Wahrheit beruht:
Das Erste Gesetz:
Die Leuchttürme gehören dam Konsortium.
Wer sie nutzt, zahlt.
Das Zweite Gesetz:
Die Sterne gehören dem Konsortium.
Wer sie beobachtet, ist des Todes.
Das Dritte Gesetz:
Die Zeit gehört dem Konsortium.
Wer die Zeit genau misst, ist des Todes.
Und so weiter.
Wie wir alle wissen, verfügt eine Gesellschaft bekanntlich über eine große Zahl von Mitläufern. Aber es gibt auch die, denen es aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Familie, gegeben ist, Gesetze (es gibt fünf weitere) wie diese zu hinterfragen oder, noch schlimmer, Antworten einzufordern.
Das ist, wie diese großartige Geschichte zeigen wird, nicht ungefährlich.
Zu dieser Spezies gehört die Familie Vandersteen. Deren Mitglieder widersetzen sich dem zweiten und dritten Gesetz. Erstens, weil Vater Vandersteen Uhrmacher und deshalb sehr wohl in der Lage ist, Uhren herzustellen, die die Zeit sehr genau messen.
Wie sollte es auch anders sein – das Konsortium will sich dieser Uhren bemächtigen. Koste es, was es wolle.
Nun ist es so: Eine dieser Uhren trägt Vandersteens Tochter, in einem Tuch versteckt, am Körper und versucht alles, damit das Vermächtnis ihres Vaters nicht in die schmutzigen Hände des Konsortiums gerät.
Und es gibt den warmherzigen Großherzog Johann VI, der mit der Zeit versteht, dass man dem Konsortium nicht die alleinige Macht überlassen darf, auch dann nicht, wenn man entmachtet wurde.
Es wendet sich also schlussendlich alles dem Guten zu?
Die Zeit und die Sterne werden es Euch verraten.
Bremen, 10. Juni 2020