Dieses wunderschöne Bilderbuch erzählt die Geschichte von Céleste und den anderen glücklichen Streichhölzern.
Zufrieden liegen sie in der Streichholzschachtel und warten geduldig auf ihren großen Auftritt. Bis auf Céleste. Sie will endlich ans Licht, will leuchten, ein Star sein, Gutes tun. Das hat sie für sich so bestimmt. Sie glaubt fest daran, dass das geschieht.
Einem Bettler würde sie gern einen Augenblick der Wärme schenken, einem Schiffbrüchigen leuchten, damit er gerettet werden kann. Doch die Wahrheit sieht anders aus, Céleste. Viele ihrer Streichholzschwestern werden zerbrochen, zertreten und zerstückelt, ohne jemals angezündet worden zu sein. Das macht Céleste zwar traurig. Dennoch glaubt sie nach wie vor fest an ihre glänzende Zukunft.
Eines Nachts passiert es. Die schlafenden Zündhölzchen erwachen und erschrecken sich. Eine nach der anderen wird der Streichholzschachtel entnommen, leuchtet kurz und verbrennt. Eine nach der anderen verschwindet. Und Céleste wartet auf ihren großen Auftritt. Tatsächlich. Sie wird herausgeholt und angezündet.
Céleste erkennt ein kleines Mädchen, das frierend am Gehweg der Straße sitzt und sich ihre kleinen kalten Finger an den Streichhölzchen zu wärmen versucht. Und Céleste versteht. Das kleine Mädchen friert.
Céleste versteht und gibt ihr Bestes. Während das kleine Mädchen sie entzündet, vermittelt sie dem kleinen Mädchen einen wunderschönen Traum von einem geschmückten Tannenbaum mit tausenden Lichtern und einem weißen Engel als Christbaumspitze. All das zeigt Céleste dem kleinen Mädchen. Dann hat Céleste keine Kraft mehr, die Kerzen des Baumes verlöschen und Céleste wird von einer kleinen weißen Wolke zu den Sternen getragen.
Und immer dann, wenn einem Kind die Geschichte von dem Mädchen mit den Schwefelhölzern erzählt wird, ist das Célestes großer Augenblick.
So kann man die Geschichte von dem Mädchen mit den Schwefelhölzern auch erzählen. Genau so.
Bremen, 5. November 2017