Billionen-Boy

von David Walliams
Rowohlt Rotfuchs Verlag
2018, 271 Seiten
Altersempfehlung: ab 9 Jahren
Preis: 14,99 Euro

Stellt Euch einmal vor, Ihr hättet soviel Geld, dass Ihr Euch alles kaufen könnt!

Alles?

Ja alles, wirklich alles!

Das kann man sich gar nicht vorstellen. Natürlich hat man Wünsche und Ihr habt bestimmt gleich 17 bis 53 Ideen gehabt, was Ihr alles gebrauchen könnt! Aber stellt Euch vor Ihr habt diese 53 Sachen und dann? Was kommt dann?

Joe ist so ein Junge, der einfach alles hat. Er hat sogar ein Rennauto, mit einer eigenen Rennstrecke, ein eigenes Kino, jedes Computerspiel – also wirklich jedes – und… ach, was soll ich sagen. Einfach alles!

Außer einer klitzekleinen Kleinigkeit, die aber ziemlich wichtig ist. Joe hat nicht einen einzigen Freund. Und damit sich das ändert, bedrängt er seinen Vater solange, bis der ihn, sozusagen inkognito – auf eine normale Schule schickt, auf der keiner von seinem Geld etwas weiß.

Der erste Junge der ihm an der neuen Schule begegnet ist Bob. Bob ist genauso übergewichtig wie Joe und ausgerechnet an diesem ersten Tag gibt es das alljährliche Wettrennen. Joe und Bob sind natürlich die letzten die ins Ziel kommen. Bob als letzter, wie in jedem Jahr. Allerdings wissen wir nicht, wie der Wettkampf wirklich ausgegangen wäre, wenn Joe Bob nicht kurz vor dem Zieleinlauf 50 Pfund (das ist die Währung, mit der man in England bezahlt) versprochen hätte, damit er nicht als letzter ankommen muss.

Merkt Ihr was?

Bob ist wirklich ein lieber Kerl. Und da er sich überhaupt nicht vorstellen kann, das man mal eben 50 Pfund weitergibt, nur um nicht letzter zu werden, gibt er Joe das Geld zurück. So sind Freunde nun mal!

Dann taucht in der Schule dieses umwerfend gut aussehende Mädchen auf. Lauren! Joe ist sofort hin und weg. Und Lauren steuert auch schnurstracks auf Joe zu und wird einfach so seine Freundin. Für Bob hat Joe gar keine Zeit mehr und als der ihm auch noch zögerlich erzählt, dass hier irgendetwas nicht stimmt, schmeißt Joe seinen besten und einzigen Freund kurzerhand wieder aus seinem Leben.

Ihr habt es gemerkt, oder?

Joe braucht noch eine ganze Zeit, bis er das mit der Freundschaft versteht. Aber am Ende wird er begreifen, das man sich Freunde nicht kaufen kann. Freunde sind da, wenn man sie braucht und dafür wollen sie nichts haben. Und ganz wichtig: Freunde braucht jeder, echte Freunde.

Bremen, 1. November 2018