Wenn Oliver sich umsah, hatte er das Gefühl, dass die anderen alle anders waren als er. Sie machten andere Sachen als er. Aber das störte ihn nicht. Schließlich war er auch anders. Denn Oliver lebte mit all seinen Freunden in seiner eigenen kleinen Welt, die mit der anderen Welt da draußen nichts zu tun haben wollte. Was jedoch nicht bedeutete, dass er nicht hin und wieder in diese andere Welt hinaus musste, um Sachen zu machen, bei denen seine Freunde ihm nicht behilflich sein konnten. Beim Schwimmen lernen beispielsweise. Das musste Oliver alleine machen.

Schlimm waren für Oliver vor allem diese grässlichen Familienfeste. So viele Menschen um ihn herum mochte Oliver nicht. Schon gar nicht, wenn sie so laut waren. Dann zog er sich mit seinen Freunden zurück. Unter dem großen Tisch, der unter der Last der vielen Kuchen ächzte.

Olivers Leben war zwar anders als das von anderen, aber es war ein schönes Leben, fand Oliver.
Bis zu dem Tag, an dem Oliver zufällig bemerkte, dass es jemanden gab, der auch ein wenig anders war als andere. Das war Olivia.

Bremen, 13. Juni 2013