Baku ist zehn Jahre alt. Er lebt mit seiner kleinen Schwester Suri und seinen Eltern in einem kleinen Dorf in Indien.
Auch heute Abend wird es wenig zu essen geben. Das Geld, das der Vater nach Hause bringt, reicht nicht. Es ist auch kein Geheimnis, dass der Vater das bisschen was sie zum Leben haben beim Wetten verliert. Die Mutter versucht so gut es geht für den Unterhalt zu sorgen. Sie macht nicht nur die Wäsche der eigenen Familie, sondern auch die von anderen Leuten. Doch es reicht hinten und vorne nicht.
Als eines Tages der Fremde ins Dorf kommt und dem Vater Geld für Baku bietet, damit dieser hunderte Kilometer entfernt in einer Fabrik arbeiten und Geld für die restlichen Familienmitglieder verdienen kann, ist es die einzige Hoffnung für alle zum Überleben.
Doch für Baku beginnt eine unendlich schlimme, schwierige Zeit. Weit weg von zuhause ist er mit vielen anderen Kindern, die sein Schicksal teilen, einem geldgierigen Fabrikanten ausgeliefert. Er muss da dringend weg, aber wie? So ganz ohne Geld.
Baku träumt immer öfter von Laki und ihrem weißen Elefanten. Er träumt davon, dass alles möglich ist, wenn er nur daran glaubt.
In den armen Ländern dieser Welt ist Kinderarbeit immer noch ein großes Problem. Und Kinderarbeit bedeutet hier nicht, den Müll rauszubringen oder die Spülmaschine auszuräumen. In Indien, Pakistan und vielen anderen Staaten bedeutet es, dass Kinder bereits mit zehn Jahren schwere körperliche Arbeit verrichten müssen. Oft viele Stunden am Tag. Sie haben keine Möglichkeit zur Schule zu gehen und Lesen und Schreiben zu lernen. Viele arbeiten in Fabriken und stellen Dinge her, die wir hier dann für wenig Geld kaufen können.
Wir müssen alle immer wieder darüber nachdenken und uns fragen, ob ein Pullover für zwei Euro hergestellt werden kann. Kann er? Nein! Das kann er nicht. Da müssen wir Erwachsenen dringend unser Verhalten ändern, aber auch Ihr Kinder könnt schon etwas dafür tun. Denkt beim nächsten Einkauf einfach an Baku und den weißen Elefanten.
Bremen, 31. Juli 2021