Was man findet, darf man mitnehmen?! Klar. Erst mal. Und wenn es wie aus dem Nichts aus dem Himmel fällt und schnurgerade auf dem Kopf landet, fast, ohne dass man etwas bemerkt? Also, ich denke, ja. Auch dann darf man es mitnehmen.
Wobei – es trifft es nicht ganz. Eher sie. Denn es handelt sich hier um eine kleine Wolke, die exakt auf dem Kopf eines kleinen Kindergartenmädchens landet und dort zu bleiben gedenkt, wenn dem kleinen Mädchen nicht sofort etwas einfällt.
Da sich das kleine Mädchen an der Hand der Mutter befindet und beide auf dem Weg in den Kindergarten sind, findet die kleinste aller Wolken umgehend Platz in der Kindergartentasche.
Später am Nachmittag wird die kleinste aller Wolken zu Hause von allen Seiten begutachtet, untersucht und schlussendlich adoptiert.
Von jetzt an ist sie quasi ein Familienmitglied, das sich von Tag zu Tag – dank der guten Pflege des kleinen Mädchens – prächtig erholt und so sehr an Umfang zunimmt, dass eine Trennung irgendwann unvermeidlich wird.
Trennung? Aber auf gar keinen Fall. Denn die Wolke fühlt sich mit der Familie ziemlich wohl und kann nur sehr schwer davon überzeugt werden, sich doch bitte eigene Freunde zu suchen.
Ob das klappt? Ihr werdet es sehen.
Ach ja. Und passt bitte gut auf, was Euch in den nächsten Wochen aus dem Nichts von oben trifft.
Bremen, 5. September 2017