Das ist die Geschichte von Gloria, Raymond, der Großmutter, den Eltern und Onkel Ben. Ach ja. Ein schwarzer Hund kommt auch darin vor.
Lauschen ist ja so eine Sache. Vor allem dann, wenn man Sachen hört, die man eigentlich nicht versteht.
Gloria und Raymond haben großen Spaß mit ihren „Lauschangriffen“. Dabei krabbeln sie ungesehen unter den großen runden Tisch, an dem die Familie oft Kriegsrat hält.
In den allermeisten Fällen werden sie auch nicht erwischt. Gerade hören sie, wie die Erwachsenen sich über einen schwarzen Hund unterhalten, der in Irland und ganz besonders in Dublin sein Unwesen treibt. Angeblich sieht er aus wie eine große schwarze Wolke, die über der Stadt hängt. Mit der Zeit wird sie immer kleiner, sinkt zu Boden und wird zu diesem schwarzen Hund. Sie nennen ihn den schwarzen Hund der Depression. Er hat sich in ihre Stadt eingeschlichen und die Menschen verändert.
Die beiden Lauscher erfahren, dass es Dublin wirtschaftlich immer schlechter geht und viele Menschen ihre Arbeit verloren haben. Den Eltern von Gloria und Raymond geht es noch relativ gut. Das gilt leider schon länger nicht mehr für Papas Bruder Ben.
Als seine Geschäfte nicht mehr gut laufen und er seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann, muss er aus seinem Haus ausziehen. Ganz selbstverständlich rückt die Familie zusammen und nimmt ihn bei sich auf. Er darf in Glorias Zimmer wohnen. Sie selbst teilt sich „für eine gewisse Zeit“ das Zimmer mit ihrem Bruder. Kein Problem. Denn sie lieben ihren Onkel Ben.
Aber auch ihn hat der schwarze Hund irgendwie verändert, denn er ist nicht mehr so fröhlich wie früher.
Was soll ich Euch sagen: Die Menschen in Dublin können diesen schwarzen Hund nicht wahrnehmen. Die Tiere schon. Und hier beginnt eine rasante Geschichte, in der sich immer mehr Kinder mit immer mehr Tieren zusammenschließen und zum guten Schluss das schwarze Ungetüm bezwingen.
Dabei sind sie auf die Hilfe der Zootiere angewiesen. Das funktioniert ganz wunderbar und zeigt allen schwarzen Hunden dieser Welt, dass es die Kinder und die Tiere sind, die in der Lage sind, sie zu vertreiben. Mit nur einem Wort!
Auch, wenn Ihr glaubt, dass das ein schweres Thema ist – was die Kinder mit der Hilfe von Tieren schaffen, ist großartig. Und fürchten müsst Ihr Euch auch nicht. Denn Roddy Doyle ist ein weiser Mann, der weiß, wie man mit gruseligen Sachen umgeht und gleich darauf wieder auflöst, damit alle wieder durchatmen und sich keiner fürchten muss.
Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Lesen. Und vielleicht sprecht ihr in der Klasse mal über diesen schwarzen Hund, über Irland, über Dublin, Menschen ohne Arbeit und seelischer Not und was das alles mit diesen Menschen macht. Übrigens auch hier bei uns.
Bremen, 3. Juni 2015