Echt jetzt?! Ein Buch verirrt sich im Wald? Da denke ich doch gleich an Hänsel und Gretel oder so was ähnliches. Ihr auch? Egal. Schauen wir uns das Bilderbuch an.
Da hat sich tatsächlich ein Buch im Wald verirrt. Irgendwann trifft es auch Kinder. Super. Noch ein paar, die nach dem Weg suchen, der nach Hause führt. Und das Buch spricht die Kinder an. Hilfsbereit, wie Kinder sind, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach dem richtigen Weg. Nach Hause. Nach draußen. Denn auch sie haben sich verirrt.
Leider gestaltet sich das Vorhaben ein wenig problematisch, denn das Buch gibt hin und wieder Anweisung, wie man sich auf der Suche aus dem Wald verhalten muss. Da tauchen nämlich immer mal wieder Gestalten und Lebewesen auf, vor denen man sich vorsehen muss. Dann muss man sich verstecken.
Ihr merkt es schon. Das ist ein Mitmachbuch. Die Geschichte eignet sich prima für einen Waldspaziergang. Mit dem Kindergarten, der Klasse, oder, oder. Nur – einer muss das Buch sein, klar?!
Also, es wird weggelaufen, es wird sich versteckt, es passiert, was passieren muss: Vor den „Verläufern“ taucht wie aus dem Nichts ein kleines Haus auf. Hurra! Das Buch ist überglücklich. Es hat mit der Hilfe der Kinder den Weg nach Hause gefunden. Aber nicht den Weg aus dem Wald.
Und jetzt? Fragen wir die Leute, die hier wohnen, einfach nach dem Weg. Gesagt. Getan.
Buch und Kinder stehen vor der Eingangstür – die sich mit einem heftigen Ruck öffnet. Vor ihnen steht: Mist! Eine Hexe!
Große Freude bei Buch und Hexe.
Hexenalarm bei den Kindern.
Das Buch ist kurz verwirrt – gibt seine letzte Anweisung: Lauft, so schnell Ihr könnt.
Bremen, 11. Dezember 2021