An einem Donnerstag fiel es vom Himmel. Nicht Montag. Nicht Dienstag oder Mittwoch. Nein. Es war der Donnerstag. Und es war grün und gelb und rund und durchsichtig.
Wenn sich an einem Donnerstag auf einer Wiese, voll mit Insekten und Blumen etwas derartig Sonderbares zeigt und auch noch vom Himmel fällt und nicht irgendwie rein zufällig rum liegt, dann sind alle – vom Marienkäfer über die Stabschrecke und den Frosch, über den Mistkäfer, den Stinkkäfer und sogar den Grashüpfer, der als weise und belesen gilt, höchst beunruhigt. Das versteht sich.
Man rätselt.
Ohne Ergebnis. Denn ein solches Ding hat keiner von ihnen jemals gesehen.
Schon gar nicht auf ihrer Wiese.
Bis auf die Spinne.
Die behauptet nämlich eines Morgens, das Ding gehöre ihr, denn schließlich sei es in ihrem Netz gelandet und gehört ausgestellt, weil es sich bei diesem Ding um ein Weltwunder handeln würde.
Die Wiesenbewohner sind beunruhigt, lassen aber zu, dass die Spinne ein sogenanntes „WunderLand“ baut, das runde Ding ausstellt und Eintritt verlangt. Pro Eintritt ein Blatt. Scheint angemessen zu sein.
Was meint Ihr, was passiert?! Genau! Die Spinne wird reich und reicher, die Blätterstapel werden immer höher. Bis – ja. Bis irgendwann keiner das Ding mehr sehen will, weil ihnen das Geschäftsmodell der Spinne nicht behagt. Sie bleiben einfach weg.
Bevor sich die gierige Spinne von diesem Fehlschlag erholen kann, passiert die Katastrophe der Katastrophen.
Was passiert?
Na, was wohl?!
Die Hand eines kleinen Jungen greift nach dem Ausstellungsstück – also diesem Dings, das am Morgen jenes Donnerstages vom Himmel auf die Wiese fiel – und weg isses.
Und jetzt?
Wird nicht verraten. Klar ist, dass kluge Spinnen in der Lage sind, sich neue Geschäftsmodelle einfallen zu lassen, die wiederum zum Publikumsmagneten werden.
Das ist eines dieser wunderbaren Bücher für jeden, der Gemeinschaft, Kunst und Teilhabe lebt.
Die beiden Autoren, die Fan-Brüder, haben ihre Ausbildung am Ontario College of Art and Design in Toronto, Kanada, erhalten. Ihre Kunst ist eine Mischung aus traditionellen Tusche- und Graphitzeichnungen und digitaler Technik. Eric hat ein ausgesprochenes Faible für mechanische Uhrwerke und unmögliche Träume. Terry verbringt seine Tage und Nächte damit, magische Illustrationen zu kreieren. Beide leben in Toronto.
Bremen, 23. Oktober 2021