Es ist mitten in der Nacht, als Lizzy durch ein Geräusch geweckt wird. Das neue Zimmer ist ihr noch immer fremd. Die Schatten, die das Mondlicht wirft sind unheimlich. Eine Holzdiele knarrt und da kriecht etwas aus der Dunkelheit auf sie zu. Etwas mit langen Krallen. Ochsenblutrot lackierte Fingernägel greifen nach ihr. Es ist Stiefmutter!
Lizzy reißt die Augen auf. Puh! Das war nur ein schlechter Traum. Aber leider nicht der erste, seit sie mit ihrem Vater an die schottische Küste gezogen ist. Das Hotel Ainsley Castle, indem sie seit kurzer Zeit wohnen, gehört Stiefmutter. Eigentlich ist sie noch nicht wirklich ihre Stiefmutter, aber sie soll sich schon mal an den Gedanken gewöhnen, hat Papa gesagt.
Niemals! Auch wenn sie sich an ihre Mutter überhaupt nicht mehr erinnern kann. Eintauschen will Lizzy sie nicht gegen die neue Frau ihres Vaters, die ständig irgendetwas an ihr auszusetzen hat und mit ihren gut gemeinten Erwachsenen-Ratschlägen unglaublich nervt.
Als Lizzy die oberste Kommodenschublade öffnet um ein neues T-Shirt herauszunehmen, hält sie erschrocken die Luft an. Wie kommt der Schal ihrer Mutter in die Schublade. Den Karton mit ihren persönlichen Sachen hat sie doch noch gar nicht ausgepackt. Tatsächlich steht der auch noch gut verschlossen mitten im Zimmer.
So langsam glaubt Lizzy ein wenig durchzudrehen. Um nicht zu sagen, ein wenig verrückt zu werden. Ob das eventuell mit diesen merkwürdigen Schwindelanfällen zu tun hat, die sie seit geraumer Zeit immer wieder ohnmächtig werden lassen?
Ping! Ihr Handy blinkt. Eine neue Nachricht ist eingegangen. Lizzy öffnet die eben eingegangen E-Mail. Doch was ist das denn?
Mitten in der Nacht wird Elisabeth durch ein Geräusch geweckt. Erschrocken lag sie im Bett. Schwaches Mondlicht strömte in ihr Zimmer….
Verwundert reibt Lizzy sich die Augen. Wie kann hier auf ihrem Handy in einer Email genau das stehen, was sie in der Nacht geträumt hat? Ehe sie noch weiter darüber nachdenken kann, erscheint eine neue Nachricht. Auch diese beschreibt ihren Alptraum.
Wer kann sich so etwas nur ausgedacht haben? Lizzys Verdacht fällt gleich auf Stiefmutter. Kann es sein, das sie versucht Lizzy komplett irre zu machen?
Lizzy muss unbedingt versuchen, dem Urheber auf die Spur zu kommen, denn die Emails mehren sich und bald schon steht in ihnen das geschrieben, was sich erst augenblicklich später tatsächlich ereignet. Mit Hilfe von Mack, einem Jungen in ihrem Alter, der im Hotel mitarbeitet und von Computern ziemlich viel Ahnung hat, versucht sie das Rätsel zu lösen.
Das wird allerdings ziemlich gefährlich für sie und Mack, weil es jemanden gibt, der sie wie Marionetten tanzen lässt, ohne das sie sich dagegen wehren können.
Viel Zeit bleibt den beiden nicht mehr, den derjenige trachtet Lizzy mittlerweile sogar nach dem Leben.
Bremen, 1. Juli 2020