Mattes bewohnt eine schicke, große Höhle und gehört zu den Bären, die ständig mürrisch sind und mit diesem Charakterzug alles und jeden vergraulen, der sich auch nur in die Nähe seiner Höhle wagen sollte. Punkt.

Womit Mattes nicht gerechnet hat, ist das Wetter. Ihr wisst, aufs Wetter ist kein Verlass. Denn ausgerechnet am Weihnachtsabend droht dem Wald ein Schneesturm, der sich gewaschen hat.
Mattes weiß davon nichts. Er hat sich ja in seiner Höhle verschanzt.

Die Tiere allerdings, immer gut informiert, wissen natürlich, wo sie bei einem solchen Schneesturm Zuflucht finden. Bei jemandem, dessen Behausung groß genug ist. Gesagt, getan.

Es kommt die Familie Maus, Familie Hirsch, Familie Kaninchen eine Waschbärbande und alles, was um diese Jahreszeit wach ist, macht sich bei Matti breit. Hat einer von ihnen eigentlich Matti gefragt, ob ihm die Schneesturmrettung recht ist? Natürlich nicht. Das ist doch selbstverständlich, oder?!

Als wäre ein solches Verhalten nicht schon frech genug, beginnt eines der Tiere, sich zu beschweren und jeder hat dazu etwas zu meckern: Zu viele hier, es ist viel zu laut, ich hab Hunger, es ist viel zu eng… und so weiter.

Hallo?!
Das ist eigentlich Mattis Text, oder?!

Stimmt. Dem platzt nämlich jetzt auch der Kragen: Ihr kommt ohne Einladung, also ungefragt, in meine Höhle, macht euch breit und fangt jetzt auch noch an zu meckern.
Ja und?! Das schert die Tiere nicht. Schließlich tobt draußen der Schneesturm und sie sind im Warmen.

Da klopft es leise an die Höhlentür.
Matti öffnet.

Vor ihm steht ein kleiner Biber mit einem Tannenbaum und erzählt ihm, dass der See und sein Biberhaus zugefroren sei. Aber damit wenigstens Matti es an Weihnachten nett haben soll, bringe er ihm seinen Weihnachtsbaum. Nachdem er Matti den Baum überreicht hat, will er wieder zurück in den Schneesturm.

Matti hält ihn zurück. Er hat plötzlich ein ganz warmes Bauchgefühl. Freundlich bittet er den kleinen Biber in seine Höhle. Schließlich ist der Biber der einzige, der nicht egoistisch an sich selbst gedacht hat.

Und der kleine Weihnachtsbaum erzeugt einen Weihnachtszauber, wie ihn die Tiere noch nie erlebt hatten. Sie halten inne, erkennen, dass sie sich falsch verhalten haben und entschuldigen sich bei Matti, der vor lauter Weihnachtszauber vergisst, mürrisch zu sein.

Bremen, 9. November 2019