Da liegen ein paar Seehunde auf einem Felsen. Andere schwimmen auf genau diesen Felsen zu. Gibt es eine Einladung? Sagt jemand „Herzlich willkommen. Hier ist Platz für alle“?
Nein.
„Haut ab! Das hier ist unser Felsen! Verzieht Euch! Und das ein bisschen plötzlich!“
Erinnert Euch das an etwas? Also mich hat das jedenfalls daran erinnert, dass es immer wieder Menschen gibt, die vor Krieg und Elend aus ihrem Land fliehen und versuchen, für sich und ihre Familien woanders ein halbwegs gutes Leben aufzubauen. Und die Länder, an deren Grenzen sie stehen, verweigern ihnen das Recht auf ein menschenwürdiges Leben.
Genauso ergeht es den Seehunden. Man will sie nicht. Sie stören den Frieden auf dem Felsen. Also weg mit denen.
Kann ein Bilderbuch so schrecklich enden oder gibt es die andere Seite, die tröstliche Seite der Geschichte?
Ja. Die gibt es.
Beginnt, das Buch von der letzten Seite an nach vorne anzuschauen. Lest den Text und Ihr werdet eine vollkommen andere Geschichte lesen.
Eine, die ich den Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, die bei uns Schutz suchen, von Herzen wünsche.
Bremen, 25. Februar 2019