Wisst Ihr, wie das wohl berühmteste deutsche Weihnachtslied entstanden ist und wann? Mit diesem Buch sollt Ihr es erfahren.
Am Morgen des Heiligen Abends des Jahres 1818 kommen Lukas und seine Schwester Lisa zur Kirche und wollen gern bei der Orgelprobe für Weihnachten dabei sein. Der Hilfspriester Mohr gestattet es. Die Kinder haben aber auch Fragen. Sie wollen wissen, warum es in diesem Jahr so wenig zu essen gibt. Nachbarn hätten gesagt, diese Hungersnot sei eine Strafe Gottes.
Unsinn, sagt der Priester. Das hat mit dem Ausbruch des Vulkans auf dieser Pazifikinsel zu tun, der vor drei Jahren stattgefunden und eine Menge Asche in die Luft geschleudert hat. Durch diese
Naturkatastrophe wurden viele tausend Menschen getötet. Und jetzt ziehen diese Schmutzwolken um die Erde und lassen die Sonne nicht mehr durch. Deshalb können Pflanzen nicht wachsen. Und wenn die Pflanzen krank sind, haben die Menschen und die Tiere nichts zu essen. Und weil es jetzt so viel regnet und schneit, gibt es Überschwemmungen. Und wegen der Hochwasser und Eisschollen auf den Flüssen können unser Vater und die anderen Schiffer nicht mehr fahren. Und wenn die Leute keine Arbeit haben, können sie kein Brot kaufen. Alles hängt zusammen. Das alles weiß der kluge Lukas.
Die Lehrstunde wird unterbrochen. Der Lehrer Gruber steht vor der Tür und will an die Orgel. Üben. Alle gehen mit in die Kirche.
Doch als Gruber mit dem Spiel beginnt, halten sich alle die Ohren zu. Wie grässlich klingt das denn?! Eine kurzfristige Reparatur kann niemand bezahlen. Also muss der Gottesdienst ohne Orgel stattfinden.
Was gebraucht wird, ist ein Lied. Wer könnte eines schreiben?
Am Heiligen Abend versammeln sich die Oberndorfer in der Kirche. Armut und Hunger bestimmen ihr Leben, aber Weihnachten möchten sie schön und festlich feiern.
Doch weil die Kirchenorgel kurzfristig ausgefallen ist, muss der Gottesdienst anders gestaltet werden.
Da überraschen der Lehrer Franz Xaver Gruber und der Pfarrer Joseph Mohr alle mit einem neuen Lied: „Stille Nacht“.
Eine sehr schöne und eine wahre Geschichte!
Bremen, 27. November 2018