Als Ben zufällig den Mann und die Frau am Nachbartisch des kleinen Cafes belauscht, ist er wie versteinert. Der dickliche, grobschlächtige Bauunternehmer und die Frau, die ihn irgendwie an ein großes, fieses Insekt erinnert, wollen das Gee-Museum übernehmen. Aber sie haben keineswegs vor, das Museum zu erhalten.
Eigentlich ist Ben gerade auf der Suche nach dem kleinen Museum. Er hat am Morgen – neben der Milchflasche – eine Einladung gefunden. Wie diese da hingekommen ist, ist ihm ein Rätsel, denn seine Mutter behauptet steif und fest, die kleine Karte nie gesehen zu haben.
Komm jetzt oder komm nie!
Das steht in winzig kleinen Buchstaben auf der Rückseite. Es hört sich nicht an wie ein Befehl, sondern eher wie eine dringende Bitte. Ben muss da einfach hin.
Auf dem Weg zum Museum geht er wegen des starken Regens kurzerhand in das kleine Cafe. Und genau da, belauscht er Julian Pike und Tara Snow – so heißen nämlich die beiden Bösewichte in dieser Geschichte.
Er beeilt sich sehr, vor den beiden im Museum anzukommen und aus irgendeinem Grund geht die große schwere Museumstür auch wie durch Zauberhand auf. Plötzlich befindet er sich mitten in einer fremden Welt.
Zunächst entdeckt er in der Eingangshalle ganze viele Uhren. Kleine und große, Standuhren und Wanduhren und auf ihnen sitzen die verschiedensten Vögel. Okay, Augen einmal ganz fest zumachen und wieder auf. Die Vögel sitzen immer noch da.
„Das sind doch nur ausgestopfte Vögel“, redet sich Ben gut zu. Tatsächlich sehen sie wirklich ziemlich echt aus, fast wie lebendig.
Schnell läuft er von Raum zu Raum. Überall begegnen ihm die ausgestopften Tiere. Es gibt einen Raum mit Insekten, einen mit Vogeleiern und den Raum, in dem Paviane, ein rotbraunes Känguru und ein kleines Flussnilpferd stehen. Mit großen Augen blickt er in die Runde. Irgendwie kommt ihm alles hier bekannt vor, als ob er als Kind schon einmal hier gewesen ist.
Bevor er darüber nachdenken kann, hört er die Museumstür aufgehen und wieder zugehen. Gleichzeitig hört er das Tack, Tack, Tack von hochhackigen Frauenschuhen und die Stimmen eines Mannes und einer Frau. Das können nur die beiden Betrüger aus dem Cafe sein.
Ben muss sich verstecken. Er darf auf keinen Fall hier gefunden werden.
Als er sich in die dunkelste Ecke zwischen den Glasvitrinen niederkniet, ahnt er nicht im Geringsten was gleich passieren wird. Eines der ausgestopften Tiere in der Vitrine beginnt mit ihm zu sprechen. Zu Sprechen!!!
Der kleine Rüsselspringer aus der Vitrine wird allerdings nicht das einzige Tier sein, dass mit ihm spricht. Die Tiere des Museums sind alle in heller Aufregung. Denn wenn ihr Museum geschlossen wird, verlieren sie alle ihr zuhause. Und das muss unbedingt verhindert werden.
Ihr werdet dieses Buch lieben. Schon mit den ersten magischen Sätzen hat es mich hineingezogen, in diese wundervolle Geschichte mit den vielen liebevollen Zeichnungen.
Bremen, 15. November 2018