Da ist eine Ziege, eine Ziege, die auf dem Mond lebt. Nichts Ungewöhnliches für diese Ziege. Schließlich ist sie glücklich mit ihrem Schicksal, auch, wenn sie den Mond scheinbar alleine zu bewohnen scheint.
Jeden Tag passiert etwas Neues. Dinge landen auf dem Mond. Die müssen benannt werden. Das ist wichtig. Es sind die unterschiedlichsten Sachen, die den Weg zu ihr finden. Aus all diesen Sachen baut sie sich ihr Leben.
Dinge, die für sie nützlich sind, behält sie. Die, die sie für gefährlich hält, wirft sie zurück in den Krater. Allen Dingen, die den Weg nach hier oben finden, gibt die Ziege einen Namen. Es gibt Dinge, die gleichzeitig nutzlos aber schön sind. Die behält sie natürlich. Namen für Dinge, die ihr Stress bereiten könnten, lässt die Ziege nicht zu. Wie „Zeitdruck“ etwa.
Es scheint so, als sei das Leben auf dem Mond wirklich unglaublich unterhaltsam und überhaupt nicht eintönig. Schließlich gibt es jeden Morgen zum Frühstück Kaffee und Spiegelei. Fakt ist: Ständig fallen irgendwelche Sachen vom Himmel.
Die Ziege stellt sich vor, dass irgendwo mal wieder ein Planet explodiert ist, oder so. So hat auch die Uhr zur Ziege gefunden, die auf Viertel nach neun stehengeblieben zu sein scheint. Der Ziege ist das egal. Viertel nach neun ist eine prima Zeit, nach der sie sich hier oben richten kann, zumal die allerbesten Dinge hier oben um Viertel nach neun passieren.
Welche Kleiderordnung gibt es hier oben, fragt ihr Euch sicher gerade. Ich sage es Euch: T-Shirt. T-Shirts für jede Stimmung. Das klappt immer.
Alles geht seinen Gang bis zu dem Tag, an dem etwas im Mondkrater landet, das lebendig zu sein scheint. Jedenfalls hört die Ziege Geräusche, die sie erst einmall nicht zuordnen kann.
Irgendwann erkennt sie: Das hier ist ein Karussell. So was landet nun wirklich nicht alle Tage auf dem Mond, wenn Ihr wisst, was ich meine.
Ziege ist schlau. Also denkt sie darüber nach, was sie mit den Figuren des Karussells machen soll. Sie beschließt, ihnen ein neues Zuhause zu geben. Bei sich. Nach einem stärkenden Frühstück um Viertel nach neun macht sie sich an die Arbeit. Sie schafft, was sie schaffen will. Am Ende des Tages wundert sie sich allerdings, warum die Tiere, die sie eben noch aus dem Krater gerettet hat, so traurig sind.
Und dann weiß sie es. Sie vermissen die Musik. Also gut. Die Musik muss her, damit es den Tieren besser geht. Die Musik befindet sich allerdings tief unten im Krater. Der Weg dort hin ist sehr gefährlich. Denn sie muss an all den Dingen vorbei, die sie irgendwann in den Krater geworfen hat, weil sie sich vor ihnen gefürchtet hat. Daran muss sie vorbei. Oder könnten sie ihr vielleicht doch nützlich sein auf dem Weg zu dieser Melodie?
Das hier ist eines dieser Kinderbücher, die einen als Leser in die Lage versetzen, einfach davon zu Träumen. Weg von allem, was stresst, hin zur Ziege auf dem Mond. Kommt man um Viertel nach neun, ist es perfekt. Benimmt man sich, darf man eine Weile bleiben. Irgendwann öffnet man einfach seine Augen und ist zurück im Hier und Jetzt. Ganz einfach. Gute Reise!
Kleiner Tipp: Wenn ihr mehr über die Ziege wissen oder sogar eine Nachricht schreiben wollt, hier ist der Kontakt: http://www.dieziegeaufdemmond.de
Bremen, 8. September 2018