Spinnt sie jetzt komplett? fragt Ihr Euch gerade?! Nein. Tue ich nicht. Hier geht nämlich es um ein Fußballspiel der etwas anderen Art.
Dazu braucht es 71 Schafe, einen Ball, einen Wolf, einen Baum.
Sobald alle 71 Schafe anwesend sind – und dabei ist es geboten, die Zahl 71 strikt einzuhalten – beginnt die Mannschaftsaufstellung: 35 Schafe diesseits sowie 35 Schafe jenseits der Mittellinie. Sind erst 70? Klar. Es braucht doch einen Schiedsrichter. Also 71. Komplett. Kann losgehen.
Blöd nur, dass ein Baum im Weg steht und einer der Spieler so blöd ist, den Ball in einem der Äste zu versenken. Und jetzt? Wird geschüttelt und gepustet. Beidseitig. Gut verteilt.
Also weiter. Halt! Da fehlt einer. Und wo isser? Da, wo vorher der Ball war. Also alles wieder von vorne. Pusten, schütteln.
Der Wolf!
Alle Mann rauf auf den Baum. Gleichmäßig verteilen. Unauffällig bitte. Klappt. Wolf geht weiter.
Und schon wieder landet der Ball in einer Astgabel. Man versucht es nun mit Schaf-Hoch- und Weitwurf.
Der Wolf ist auf dem Rückweg.
Alle Mann wieder auf den Baum. Beidseitig. Gut verteilt.
Da der Mond mittlerweile aufgegangen ist, erschreckt sich der Wolf vor diesem Ungetüm, das sich ihm im Licht des Mondes bietet und rennt, was seine Beine hergeben.
So. Könnte jetzt endlich das Spiel weitergehen, bitte? Nö. Schlafenszeit. Aber ganz bestimmt morgen.
Im Süden, bei den Schwaben, gibt es jedes Jahr im August den traditionellen Schäferlauf. Das wäre doch mal eine alternative Disziplin, oder?!
Bremen, 15. April 2018