Tom Fletcher ist Musiker, zeigt sich online auf YouTube und hat seinen ersten Kinderroman geschrieben, der in Großbritannien ein Riesenerfolg ist.
Der kleine William Trudel sitzt im Rollstuhl, ist ein riesengroßer Dino-Fan und wünscht sich vom Weihnachtsmann in diesem Jahr etwas ganz besonderes: Einen echten Dinosaurier. Seht Euch in seinem Zimmer um und Ihr wisst, wovon ich spreche.
Das geht nicht? Gibt es nicht?! Doch. Denn ganz zufällig sind zur selben Zeit am Nordpol die Wichtel ziemlich aus dem Häuschen, weil sie im Eis ein wirklich außergewöhnlich großes Ei finden, mit dem sie erst mal nicht wissen, was sie damit machen sollen.
Lecker Rührei davon machen, sagt der eine. Geht doch nicht. Sagt der andere entrüstet. Rufen wir den Weihnachtsmann, sagt der Schlaue. Der weiß, wie es geht. Drauf setzen. Brüten und sehen, was dabei raus kommt. Sagt er. Prima, sagen alle. Aber wessen Popo ist breit genug für dieses Riesen-Ei? Und alle schauen den Weihnachtsmann an. Der brütet, bis die Schale knackt und alle mit großen Augen ungläubig den Weihnachtsmann anschauen. Dann ist klar, wer da vor ihnen sitzt: Ein Dino. Ein kleiner freundlicher Dino. Der braucht einen Namen, finden alle. Was kommt dabei heraus: Weihnachtosaurus. Weil er in der Weihnachtszeit die Schale geknackt hat.
Zurück auf die Erde. William Trudel hat also diesen Wunsch. Sein Dad, Mr. Bob Trudel gehört zu der Spezies Mensch, die ganzjährig Weihnachtspullover tragen und sich nach dem Ende der Weihnachtszeit umgehend um die Organisation des kommenden Weihnachtsfestes kümmern. Und weil das alles so ist, wird Mr. Trudel hier und da mitleidig belächelt und William hat in der Schule einen schweren Stand.
Ich sage nur: Brenda Pein. Dieses Miststück von einem kleinen fiesen Mädchen hält sich für den Nabel der Welt, lässt keine Gelegenheit aus, William zu zeigen, wo er in der Nahrungskette steht: Weit unter ihr! Warum? Weil William erstens im Rollstuhl sitzt, weil sie es als Neuzugang in der Klasse mühelos schafft, Williams Freunde auf ihre Seite zu ziehen und drittens wegen erstens und zweitens und weil sie sowieso Weihnachten hasst. So wie ihre Mum.
Als William ihr bei einer Gelegenheit versehentlich mit dem Rollstuhl über einen Fuß fährt, rastet sie komplett aus. Freunde werden die beiden nicht. Soviel ist klar.
Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, gibt es da auch noch diesen fiesen Herrn Jäger, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, seltene Tiere zu jagen, zu töten und auszustopfen. Ihr ahnt es. Der kleine Weihnachtosaurus, William, sein Dad Bob Trudel, die fiese Göre Brenda und ihre Mum Pein, die Wichtel und der Weihnachtsmann treffen im Laufe der Geschichte unweigerlich auf Herrn Jäger, der natürlich nicht eher Ruhe geben wird, bis er den kleinen Dino getötet und ausgestopft hat. Und dafür ist ihm kein Preis zu hoch!
Aber! Keine Panik! Es ist Weihnachtszeit. Tom Fletcher hat eine lustige warmherzige Weihnachtsgeschichte geschrieben, die ihm selbst wohl ziemlich viel Spaß gemacht. Ich habe jedenfalls viel gelacht. Trotz Herrn Jäger. Und weil das so ist, endet sie gut. Warum? Weil die Magie das so will. Alles andere hätte ich nicht akzeptiert!
Bremen, 5. November 2017