Habt Ihr auch eine prima Oma Rosa, der ein Buchladen gehört? Ja. Aber die heißt anders und hat keinen Buchladen? Kein Problem. Ich erzähle Euch kurz von Oma Rosa. Genauer gesagt von Oma Rosa, von ihren Enkeln Finn und Greta, von Herrn Monokel, der ein bisschen schusselig, aber sehr nett ist, von Finns und Gretas Papa, der sehr gerne „irgendwas mit Pilzen“ oder „irgendwas mit Kohlrabi“ kocht und von einem Weihnachtsbrauch, der die Adventszeit all dieser Menschen gehörig durcheinanderschüttelt.
Oma Rosa steht mit ausgeliehenem Engelsgewand, zu dem selbstverständlich auch riesige Engelsflügel gehören, am Waffelstand auf dem Weihnachtsmarkt und hat Spaß. Zum Weihnachtsmarkt, das wisst Ihr so gut wie ich, gehört alles, was nach Weihnachten aussieht oder sich so anhört: Mehr oder weniger musikalische Darbietungen von Musikkapellen oder Chören, merkwürdige Traditionen und ähnlich schräge Sachen.
Schräg ist hier das Stapeln von Bierkisten. Wer die meisten stapelt, hat gewonnen. Klar. Als der Bürgermeister des Ortes sich huldvoll zeigt und Oma erkennt, ermuntert er sie, sich an der Bierkisten-Stapelaktion zu beteiligen. Für Oma Rosa kein Problem. Sie ist zwar schon älter, aber topfit. Also willigt sie ein. Dumm nur, dass sie sich auf der Drehleiter der Feuerwehr in einem diesem überproportional großen Engelsgeflügel verheddert und zu Boden stürzt.
Oberschenkelhalsbruch. Krankenhaus. Pech. Aber – kein Problem, findet Oma Rosa. Schließlich gibt es ja Herrn Monokel, der eigentlich anders heißt und ihre Tochter, die für sie in der Bücherbutze einspringen werden.
Was Oma Rosa nicht weiß: Ihre Tochter ist zu einer Fortbildung für die nächsten neun Tage nicht zu Hause. Bleiben die Enkel. Und die sind ebenso plietsch wie ihre geliebte Oma und übernehmen kurzerhand den Laden. Weihnachtsdeko, jede Menge Chaos und Spaß inklusive.
Ich hatte viel Spaß mit dieser Weihnachtsgeschichte, die man auch prima vorlesen kann!
Bremen, 5. November 2017