Pünktlich zu Halloween werde ich Euch einen Ratgeber für schaurige Stunden vorstellen, der Euch über alles informiert, was mit Halloween zu tun hat. Alles, was Ihr zum Beispiel über Werwölfe, Vampire, Geister, wandelnde Tote, Hexen und Monster und deren Lebensweise, Lieblingssäfte und Charaktere wissen solltet, steht da geschrieben.
Über die „Kunst des Gruselns“ hab ich schon laut gelacht. Ich hab das Buch ja auch nicht geklaut und muss mich nicht davor fürchten, von einem alten Bekannten des Autors geschnappt zu werden, ha ha!!
Dieser Autor, dieser Paul van Loon ist 1955 geboren und hat in den Niederlanden jede Menge Kinderbücher veröffentlicht. Meistens Gruselbücher. Ungelogen.
Man erzählt sich, dass er täglich jede Menge Briefe von Kindern bekommt, die Fragen zu allem haben, was mit Gruseln zu tun hat. Irgendwann hat er sich gedacht: Aus den Fragen der Kinder mache ich ein Grusel-Handbuch. Prima Idee, sagte sein Verlag. Danke, Kinder.
Also! Eigentlich haben nicht sie, sondern ihre Leser, die Kinder, dieses Buch geschrieben. Alles klar soweit, Mr. van Loon???!!!
Auch, wenn Sie im 16. Jahrhundert gut und gerne als Werwolf durchgegangen wären, kann ich nicht so recht glauben, dass sie bei ihrer Geburt blau gewesen sind, mit sieben Jahren angeblich in Wassergräben Krokodile gesehen haben und nach Ihrem ersten Buch „Die Vampirschule“ ärztlich behandelt werden sollten, acht Monate lang Besuch von einem Poltergeist bekamen und heute nur noch mit Sonnenbrille herumlaufen, weil Sie ein lichtscheuer Geselle sind. Können die Kinder jetzt glauben, müssen sie aber nicht, oder sollten sie besser?
Also gut. Ihr lernt auch etwas über Dracula und Frankenstein und wie es sein kann, dass Menschen immer schon zu Aberglauben neigen. Alles schön schaurig illustriert von Axel Scheffler und übersetzt von Mirjam Pressler.
Zum Schluss: Was auch immer Ihr von diesem van Loon halten mögt – bewegt Euch vorsichtig, solltet Ihr mit Eurem geklauten Buch für eine Unterschrift anstehen, wenn er irgendwo für eine Lesung auftaucht. Große Vorsicht also.
Nach Halloween ist dann alles wieder normal, denke ich. Oder nicht?
Bremen, 3. Oktober 2017