Mann! Dieser Tag fängt ja prima an. Paule hat schlechte Laune. Dabei ist er noch nicht mal richtig wach. Er öffnet seine kleinen Augen. Es ist viel zu hell. Mist. Außerdem ist es so kalt, dass ihm der kleine Schnabel gefriert. Denkt er. Das ist noch nicht alles. Zu allem Übel hat es auch noch geschneit. Also ist es zu hell. Und wäre das noch nicht genug, knurrt auch noch sein Pinguinmagen. Hunger macht sich bemerkbar und sowieso ist alles blöd.
Kennt Ihr das? Klar kennt Ihr das. Diese Gefühle gibt es auch bei Pinguinen. Heute besonders bei Paule.
Das mit dem Fischfang wird nichts, weil Paule es nicht hinkriegt, weil er keine Lust hat, sich fressen zu lassen. Was seine Laune nicht unbedingt hebt.
Seinen Gang findet er blöd. Der Blick zum Himmel und den Vögeln macht ihn sauer. Fliegen kann er nämlich auch nicht. Und schaut er sich um, muss er feststellen, dass er sich in nichts von allen anderen unterscheidet.
Paule steigert sich dermaßen in seine nicht vorhandenen Probleme, die er sich heute Morgen einredet, dass er es in die Welt hinausschreit. Laut. Unüberhörbar.
Mitten im frustrierten Geschrei zuckt er zusammen, weil ihm jemand von hinten auf die Schulter tippt, ihm in wenigen freundlichen Sätzen das Leben am Pol erklärt, sich umdreht um ihm mit „Schönen Tag noch!“ den Rücken zeigt und geht. Paule ist empört. Was erlaubt sich dieses Walross eigentlich, ihm die Leviten zu lesen?! Es ist ssein Leben und er ist im Recht. Punkt.
Paule?! Halt mal die Luft an. Komm jetzt mal runter von deiner Pol-Palme und schau Dich um. In aller Ruhe. Und? Was siehst Du?
Na bitte. Geht doch. Danke Walross!
Bremen, 5. September 2017